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Beach House

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Beach House gelten als neue barocke dream-pop Sensation aus Baltimore. Leider versinkt das gut gemeinte Werk in einer Hall of Soundbrei.
Es gibt wenige Menschen, die das Glück haben, auf den Dachböden ihrer Verstorbenen Eltern oder Großeltern alte Super-8-Aufnahmen längst vergangener Sommerabende zu finden. Der See liegt ruhig am Fuße des Berges, die Kinder spielen mit kleinen Holzschiffen und die Verwandtschaft besäuft sich lachend - und über allem liegt ein Glanz, den nur die Unwissenheit vor der Zukunft erzeugen kann. Wie gesagt: nur wenige haben dieses Glück. Der Rest muss es erzeugen, und Beach House könnten der perfekte Katalysator dafür sein. Alles mäandert, wabert, ist irgendwie verschwommen und unklar. Victoria Legrand und Alex Scally sind das neue Underground-Blog-Ding in Übersee - und das verwundert mal. Scheinbar haben die Amerikanischen Blogger die Entdeckung der Langsamkeit gemacht. Anders lässt sich nicht erklärt, warum ausgerechnet ein so unaufgeregtes Debüt wie das des Beach House so viel Aufregung erzeugt. Aber manchmal sind es die voreiligen Chronisten, die alles kaputt machen. Denn großartig ist das Debüt keineswegs. Allzu oft schwappt es von unaufgeregt und unaufregend über. Und das macht einen ein klein wenig traurig, schließlich steht eine zünftige My Bloody Valentine Reunion noch aus. Die Lücke können Beach House nicht füllen. "Apple Orchard" hat eine schöne Slide Gitarre und eine betörende Melodie, "Master of None" noch einen pluckernden Beat und 60s Lo-Fi-Atmo. Der Rest versinkt hinter der dicken Milchglasscheibe. Dream-pop für die Adoleszenz. Dann doch lieber der richtige Strand. Nicht Super-8.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / Dream-Pop

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