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Pechsaftha

Dick In Frisco

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Pechsaftha wollen anders sein. Vielleicht wollen sie sogar richtige Kunst machen? So wie Mutter aus Hamburg, beispielsweise. Doch wir bewegen uns hier im Bereich der Spekulationen.
Spekulationen allerdings, die recht schnell anhand des ausgefallenen Artworks (Pappbox, Papiermanschette, Kritzel-Booklet) zu untermauern sind. Desweiteren an einem Sound, der schwer fassbar zwischen tanzbarem Post-Punk, avantgardistischem Geklöppel sowie Lo-Fi Indiepop pendelt. Samt Texten, die zwischen eben jenem arg gestelztem "anders sein wollen“ (im Track „Für immer in Pop“ führt dies sogar zum fatalen Kollaps) und teilweise witzigen Ansätzen etwas hilflos umher irren. Richtig doof wird es aber nur bei ein paar äußerst angestrengten Momenten ("Pizza Blitz"). Dennoch: Eine Tatsache, die angesichts der hochkarätigen Besetzung etwas überrascht. So zeichnet sich kein geringerer als der (nicht immer geliebte) ex-Zap bzw. Popliterat Martin Büsser für Artwork, Stimme und Text von "Dick In Frisco" verantwortlich. Unterstützt wird er von Mitgliedern aus den Reihen von Grafzahl und EA80. Das hätte ein bemerkenswertes Album ergeben können; welches nun aber etwas mehr sein will, als es zu halten in der Lage ist. Eine Spur mehr Songorientiertheit beispielsweise würde helfen, die Grätsche zwischen "Anders sein" und "Hörvergnügen" zu entspannen. Da lasse ich mir im Zweifelsfall gerne nachsagen, ich hätte das Werk nicht verstanden. Das Fazit bleibt gleich: Pechsaftha musizieren haarscharf an völligem Nervkram vorbei. Doch mit unserer Kritik kann ein Herr Büsser bestimmt gut umgehen.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:39 / Post-Punk

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