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Architecture In Helsinki

Places Like This

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Architecture in Helsinki waren im Sommer 2006 so etwas wie die erste Liebe im Ferienlager. Sie machten für den Moment unsagbar glücklich, mit etwas Abstand und Räson war es dann aber doch ganz gut, sie so schnell nicht wieder zu sehen. Doch, Pustekuchen. Aus Spaß wurde Ernst (aus dem Projekt wurde eine feste Band) – und Ernst hat jetzt ein drittes Album namens „Places Like This“.
Anscheinend hat die Band aus Melbourne mittlerweile kapiert, dass sie mit ihrem Purzelbäume schlagenden Pop nicht nur gratis um die Welt tingeln darf, sondern dabei auch ein paar CDs absetzen kann. Also schnell einen Nachfolger gebastelt – am besten genau nach der Schablone vom nun mal wirklich grandiosen „In Case We Die“: Viele Schlag-, ein paar Blasinstrumente ausleihen, damit Topfschlagen spielen und dazu Muppetshow gucken. Zuvor hatte die Rasselbande wohl noch drei mal ihre Remix-Platte „We Died, They Remixed“ angehört und sich daraufhin im Spielzeugladen noch Babyspielzeug mit allerlei Sounds und Lasern besorgt. Kellie Sutherland trällert immer noch genauso putzig und Hauptsänger Cameron Bird lotet zum Unwohl aller seine Stimme noch weiter aus. Die Single „Heart It Races“ klingt wie die Single „Do the Whirlwind“. Das neue Video ist wie das alte Video: lustig. Das Cover wie das Cover: bunt. Aus Nanana's wurden Wawawa's. Man hört der Musik auf „Places Like This“ fast über die gesamte Spielzeit an, dass sie kein verkifftes Zufallsprodukt mehr ist, sondern eine bloße Kopie ohne Spieltrieb und Größenwahn. Dafür: laaaangweilig. Wenn „In Case We Die“ ein niedliches Strichmännchen-Bild aus der Krabbelgruppe war, so ist „Places Like This“ der Versuch mit Hilfe der großen Schwester beim Malwettbewerb der Sparkasse den ersten Preis abzusahnen. Vielleicht merkt es ja keiner.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 31:41 / Indie-Pop

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