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The Bravery

The Sun And The Moon

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 Die Geschichte ist vorgeschrieben. The Bravery hatten eigentlich von Anfang an keine Chance und auch keine Wahl. Wer es im Malstrom der Wave-Epigonen bis ins Vorprogramm von U2 schafft, braucht eigentlich kein zweites Album mehr zu veröffentlichen.
Da hat man sich ohnehin schon zu weit von einer Szene wegbewegt, die einen von Anfang an nicht so richtig mochte. The Bravery haftet seit ihrem Debüt vor zwei Jahren das Stigma an, nichts weiter als gut geföhnte Nachahmer zu sein, die ganz nebenbei noch den Mund zu voll nahmen und einen widersinnigen Streit mit The Killers vom Zaun brachen. Keine besonders guten Voraussetzungen, mit dem zweiten Album "The Sun And The Moon" plötzlich Kritikerlieblinge zu werden und sich in die musikalischen Geschichtsbücher einzuschreiben. Und tatsächlich: das Zweitwerk ist noch schmächtiger geraten als das Debüt. New Wave wollte Sänger Sam Endicott wohl nicht mehr machen. Aber für den harten Punk oder den lieblichen Pop fehlten ihm dann doch die Eier. Herausgekommen ist deshalb ein flachbrüstiges Pop-Werk, das im Genre-Nirwana festhängt. Den vorläufigen Tiefpunkt erreichen die New Yorker mit "Bad Sun". Neben uninspiriertem Stadion-Pop versuchen sich die Waver auch an einer halb-fröhlichen Pfeiforgie. Und die klingt derart unglaubwürdig, dass man sich schon fragt, ob das ganze nicht bloß ein Lückenfüler geworden ist oder am Ende sogar noch ernst gemeint. Zugegeben, Songs wie "This Is Not The End" sind wieder catchy as hell, aber was bringt das noch auf Albumlänge, wenn an Substanz nach dem One-Night-Stand nichts bleibt als geetrocknetes Haargel und versiffte Röhrenjeans? Ganz, ganz schnell müssen sich The Bravery etwas ausdenken. Sonst geraten sie noch während eines U2-Supports in völlige Vergessenheit. Und das wäre dann wirklich tragisch.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / Pop

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