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Hot Hot Heat

Happiness Ltd.

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 Wie The Bravery haben sich Hot Hot Heat ein gewisses Stigma abgeholt: das der ewigen Zuspätkommer. Mittlerweile tourt man im Vorprogramm von Bands, deren Erfolg man selbst einst befeuert hat.
Im Grunde hatten Hot Hot Heat also auch keine große Chance. Stop: doch! Nach "Make Up The Breakdown" hatten sie wohl eine. Da dachte man noch, dass sich die gute Laune und das Partypotenzial zumindest bis in ein nächstes Album retten würde. Aber selbst "Elevator" war da schon zu 50 % eine aufgepumpte Major-Langeweile, wie sie Bands eben passiert, die zu viel wollen und zu wenig zu bieten haben. Das beste wäre eben gewesen, Hot Hot Heat hätten sich nach ihrem fulminanten Debüt aufgelöst und unter anderem Namen weitergemacht. Zu groß ist jetzt die Enttäuschung, mit "Happiness Ltd." ein weiteres, noch maueres Werk geliefert zu bekommen. Tatsächlich haben die Kanadier ein so aalglattes, synthetisches Pop-Röckchen entworfen, dass man sich schon wundert, welchem falschen Hasen man da zum Debüt vor fünf Jahren noch aufsaß. "Bandages"? Pustekuchen. Das Hoch an Gefühlen ist da schon "5 Times Out of 100" - und das ist sage und schreibe fünf Jahre alt. Der Rest? Kantenloses, aufgeschwemmtes Treibholz. Steve Bays klingt, als könne er nur noch durch Dopplungen und Hall seine Stimme irgendwie auf Vordermann kriegen. Dazu Streicher vom Band und eine Menge Popanz, um die geringe Meldodie- und Arrangement-Ausbeute gerade zu biegen. Klappt leider nur bei zwei Songs wirklich. "Let Me In" ist eine schöne, melancholische Hymne mit zwingendem Refrain. Und "Give up?" ist, mal abgesehen von den nostradamischen Implikationen auf die eigene Bandgeschichte, ein zwingender Tanzflächenfüller. Naja, in Zeiten, in denen alle vom Ende des Albums faseln, kann man für Hot Hot Heat hoffen. Jedes Jahr zwei Hit-Singles - das reicht ja dann auch. Bloß: was sollen meine einstigen Helden dann noch auf Konzerten spielen? Das war nach "Elevator" schon eine äußerst bittere Erfahrung...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / Wave-Pop

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