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The Blackout Argument l The Gaslight Anthem

Decisions l Sink Or Swim

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Zwei von der guten Sorte: The Blackout Argument und The Gaslight Anthem schwimmen in der Flut an Emocore/Emorock-Veröffentlichungen ganz oben mit. Und eben weil sie beide nicht wirklich Wert darauf legen, in derartigen Schubladen abgelegt zu werden, könnte man in Zukunft noch einiges von den Münchnern bzw. den Herren aus New Jersey hören. Wirklich auf einen Nenner kommen die zwei Debüts eigentlich nur in einer Sache: Beide Formationen verfügen über ausgezeichnete Songwriting-Qualitäten.

Wobei The Blackout Argument nach zwei gelungenen EPs sicherlich auch auf dem ersten Longplayer wieder von ihrer Zusammensetzung profitieren: Finden sich in ihren Reihen doch Mitglieder der Indierocker von Flyswatter gleichermaßen wie aus der Münchner Hardcore Institution Paint The Town Red. Da klingt es wie eine logische Fusion, wenn sich auf "Decisions" derbes Riffing samt kehligem Gekreische mit cleanem Gesang und großen Melodiebögen verbinden. Um eine Erwähnung von Boysetsfire kommt man bei einer Charakterisierung ihres Sounds zwar nur schwer umhin - was jedoch durchaus als Kompliment zu werten ist. Schließlich wird hier keinesfalls nur kopiert. Dafür sind alle Beteiligten eben schon zu lange im Geschäft. Und trauen sich deswegen wohl auch an eine echte Ballade heran, welche als weiteres Indiz für den Abwechslungsreichtum der 13 Tracks steht. "Decisions" jedenfalls markiert für mich den Höhepunkt des bisherigen Schaffens: The Blackout Argument können da gerne mit den in letzter Zeit etwas glücklosen Waterdown abklatschen... Auch bei ihnen würde mich ein Interesse aus den Staaten nicht überraschen.

Hot Water Music sind nicht mehr und Against Me zum bösen Major abgewandert? Keine Sorge, der nächste räudig rockende Geheimtipp lässt sich schon am Horizont erblicken. The Gaslight Anthem aus New Brunswick/NJ nämlich steuern nicht nur mit dem kongenialen Opener "Boomboxes And Dictionaries" (wobei man die Wo-ho-ho-Passage im Chorus man eben direkt von Tom Gabel bzw. den momentanen Tourpartnern geliehen hat...) direkt in Herz und Seele, sondern machen auf diesem Qualitätslevel einfach weiter. "I Couldabeen A Contender" blockiert ebenfalls bis auf weiteres die Gehörgänge. Und weil Musik wie Produktion gleichermaßen perfekt das Bindeglied zwischen roher Punkrock-Energie und der Hingabe eines Singer-Songwriters finden, darf diese Hymnen-Kollektion ohne großes Zögern eine Heimat in allen Plattensammlungen zwischen Neuzugängen a lá Signal To Noise (ebenfalls Tourkollegen, übrigens) und Klassikern wie Springsteen (Parallelen zu den Vocals von Brian Fallon sind nicht zu überhören!) einsortiert werden.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:54 / Emocoree
Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:22 / Emorock

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