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Blu & Exile

Below The Heavens

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Wenn das Schaffen von Künstlern wie Common, The Roots, The Pharcyde oder Jurassic 5 junge Nachzügler findet, kann diese Entwicklung im sonst viel zu oft aussagefreien US-Rap wohl nur begrüßt werden. Der von der amerikanischen Westküste stammende Rapper Blu tritt nun in die übergroßen Fußspuren - und überwindet mit Hilfe seines Produzenten Exile die meisten Stolpersteine dieses Genres ziemlich elegant.
Der fieseste davon seit jeher: Durch den Verzicht auf eine nicht untypische HipHop-Zutat, nämlich Aggressivität in Musik und Worten, driftet so mancher unbeholfener Interpret vorschnell in die Belanglosigkeit ab. Eine Hürde, welche von Blu & Exile relativ souverän gemeistert wird. Während ersterer entspannt seine Verse droppt, orientiert er sich in seinem Redefluss nämlich durchaus auch an Klassikern der Tradition von Nas. Dazu entwickelt Exile ein gelungenes Soundgerüst zwischen Funkyness und vorsichtiger Experimentierfreude, welches besonders in der Kombination mit feinen Samples und smoothen Vocals Höhepunkten wie "Dancing In The Rain" hervorbringt. Beide Interpreten waren bislang überwiegend solo unterwegs gewesen, klingen auf "Below The Heavens" jedoch erstaunlich eingespielt. Was den 14 überlangen Tracks vordringlich fehlt, bleibt eine gewisse Kompaktheit. Ein Manko, welches sich nicht durch die komplette Spielzeit zieht, aber zumindest phasenweise den Spannungsbogen etwas schmälert. Dennoch: Wer seinen HipHop gerne conscious mag, wird hier fraglos korrekt bedient. Gut vorstellbar, dass das ambitionierte Duo auf lange Sicht sogar zu den Großen des Genres aufschließen kann.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 73:43 / HipHop

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