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Eddie Vedder l Pearl Jam

Into The Wild l Imagine In Cornice

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Pearl Jam Fans, die über eine ausreichende Liquidität verfügen, können sich derzeit nicht über einen Mangel an qualitativ hochkarätigen Veröffentlichungen beschweren. Nachdem nun erst kürzlich das umfassende "Live At The George" Set den Weg in die Sammlungen fand, geht es zumindest teilweise essentiell weiter.


Neben einer weiteren DVD kann vor allem der erste Solo-Versuch von Eddie Vedder als gelungen bezeichnet werden. "Into The Wild", ursprünglich als Soundtrack zum gleichnamigen Film mit Kumpel Sean Penn angelegt, besteht problemlos auch als reguläres Album. In elf Song-Miniaturen, mit gerade einmal einer halben Stunde Spielzeit, entpuppt sich Vedder - sonst eher mit sporadischen Credits auf Pearl Jam Langspielplatten vertreten - als Komponist anrührender Singer-Songwriter-Perlen. Welche durchaus über die mit ihnen assoziierten, typischen Ecken und Kanten verfügen. Weshalb die Aufnahmen zumindest für mich die besondere Atmosphäre der Merkinball-Sessions bzw. Neil Young Kooperationen zu Zeiten des Dead Man Walking Films (eine weitere Sean Penn Referenz) in Erinnerung rufen. Natürlich lässt das Material, nicht zuletzt durch die charismatischen Vocals, ununterbrochen an Pearl Jam denken. Aber eben an deren ruhigere Seite, welche in den letzten Jahren für nicht wenige Fans deutlich zu kurz gekommen war. "Into The Wild" entpuppt sich somit gleichermaßen als eine Überraschung wie eine echte Wohltat - gerade nach den etwas schwachen Longplayern der letzten Jahre.

Etwas gemäßigter fällt die Euphorie anlässlich der zeitgleich erscheinenden „Imagine In Cornice“ DVD aus. Was jedoch auch an einer gewissen Reizüberflutung an Pearl Jam Liveaufnahmen liegen könnte. Denn die Bühnenpräsenz der Seattle-Formation bleibt nach wie vor atemberaubend; Bild und Sound überzeugen ebenfalls zu hundert Prozent. Die 13 in Italien aufgezeichneten Tracks offerieren einen Querschnitt durch sämtliche Bandphasen, decken davon verständlicherweise jedoch nur einen winzigen Anteil ab. Erwähnenswert neben zahlreichen Songs neuer Datums sind vor allem die Hits „Alive“, „Better Man“, „Cuduroy“ (hach!), „Blood“, „State Of Love And Trust“, „Even Flow“ sowie das obligatorische „Rockin’ In A Free World“. So kann das vor einem Jahr in Italien aufgezeichnete, um zahlreiches Behind-The-Scenes-Material aufgestockte Konzert neben Vedders’ Soloalbum als zweiter gelungener Versuch bezeichnet werden, die frühen Fans mit den Pearl Jam des Jahres 2007 wiederzuvereinigen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 33:10 / Singer-Songwriter
                             -- / Spielzeit: ca. 111 / Rock

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