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The Coral

Roots & Echoes

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Zum Glück wurde über das verheißungsvolle Verhältnis zwischen The Coral und den Gallagher-Brüdern schon genug parliert. Für mich die Möglichkeit, direkt da einzusteigen wo es für den gemeinen Hörer interessant wird: Wie schlägt sich das neue Album der Herren aus Liverpool im Vergleich zum viel diskutierten Vorgänger-Album „The Invisible Invasion“?
Die Antwort ist genauso schön wie einfach: Wieder ein - auf seine ganz neue, eigene Weise - unglaublich perfektes Album. Während uns auf „The Invisible Invasion“ noch psychedelische Achterbahnfahrten zwischen Drogenexzessen und Selbstmordgedanken auf finstere Pfade schickte, tritt mit „Roots & Echoes“ das komplette Gegenteil ein: Wärme, Sonne und edle Pop-Melodien. Da fragt man sich natürlich, ist das Berechnung mit der uns The Coral von einem Extrem ins Andere jagen, oder einfach nur das Spiegelbild des Seelenlebens der Band die schon so unglaublich viel durchgemacht hat. Keine Piratenschmankerl, sondern handfeste, runtergebremste Retropop-Songs mit Perleffekt - mag das an der Rückkehr von Gittarist Bill Ryder-Jones liegen? Man weiß es nicht, aber der erwachsene Sound steht The Coral, keine Frage. Songs wie „Jaqueline“ holen dich so unglaublich melancholisch, warm und dennoch positiv ab, als hätten die Herren nie andere Lieder geschrieben. Ein bisschen unheimlich ist das ganze schon, aber auch unheimlich schön. Man lässt sich tragen von der herrlich zurückgezogenen Erzähl-Stimme von Sänger James Skelly, die höchstens zu zerrigen Gitarren-Riffs („In The Rain“) contra bekommt, bevor mit „Not So Lonely“ wieder tief-traurig die gesamte Welt in Frage gestellt wird. Ein wunderschönes Album, das keiner so erwartet hätte. Naja, höchstens vielleicht Noel Gallagher.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:20 / Britpop

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