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Tephra

A Modicum Of Truth

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Die Visiere klar in Richtung Cult Of Luna und Neurosis gerichtet: Ein Quintett aus Berlin bzw. Braunschweig wandelt auf Postcore-Spuren höherer Gnaden... Und kann sich mit diesem Album zumindest schon mal in der einheimischen Liga - neben Kandidaten wie The Ocean - positionieren.
Was bestimmt keine schlechte Leistung darstellt. Die Unterschiede zwischen Formationen dieses Genres finden ja für weniger geübte Ohren oftmals nur in den feinsten Nuancen statt. Rollende Gitarren beispielsweise haben sie alle. Langsam strömende Lava-Riffs über einer monoton-hypnotischen Rhythmus-Wand, welche nur gelegentlich noisigen Momenten Platz schaffen muss, gehören ebenfalls zur Grundausstattung einer solchen atmosphärischen "Wall Of Sound". Dazu ein Sänger, welcher trotz aller vermeintlicher Röchelei die Harmonien perfekt begleitet. Harmonien? Ja. Mögen sie auch im Verborgenen, im Dunklen stattfinden: Tephra verleihen ihrer Verzweiflung durchaus mit Stil Ausdruck. Nur an einer Sache hakt es: Wenn im Info die Rede darauf kommt, dass "Tephra unvergleichlich Tephra sind". Sind sie nicht. "A Modicum Of Truth" aber besteht mit gebotener Ehrfurcht neben den übermächtigen Vorbildern. Und die alles erschlagende Spielzeit wirkt keinesfalls überambitioniert. Wenn, ja wenn man bereit ist, sich auf diesen teils anstrengenden Trip einzulassen. Und dabei akzeptiert, dass Innovationen an anderer Stelle passieren. Ein brachialer, dicht gewobener Verzweiflungsschrei mit teilweise imposanten Interludes bleiben die elf Tracks dennoch.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 68:12 / Postcore

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