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Underworld

Oblivion With Bells

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Underworld als Meister des gemütlichen Chill-Out-Rave? Auch bei "Oblivion With bells" wird man das Gefühl nicht los, die Briten sollten nur noch Soundtracks machen.
Noch immer ruft "Born Slippy" eine seltsame Aufbruchsstimmung hervor, nicht zuletzt weil "Trainspotting" zu einem der wagemutigsten Filme der Neunzigerjahre zählte und sich Underworld mit ihrer Hymne einen kleinen Platz im Filmolymp sichern konnten. Ein einem mystischen Licht erschien einem da Edinburgh. Das war ja schon immer Underworlds Stärke - durch elegischen Techno eine ganz eigene Welt zu schaffen. Das ganze ist jetzt aber auch schon wieder mehr als 10 Jahre her und wenn aus dem Nichts wieder eine Underworld Platte auftaucht, bekommt man schon ein leichtes Deja Vu, weil man die Band eigentlich komplett vergessen hatte. Dabei waren Underworld nicht untätig. zwar liegt das letzte reguäre Studioalbum "A hundred days off" ganze fünf Jahre zurück. In der Zwischenzeit hat sich das Duo vor allem mit zwei Soundtracks ausgetobt, besonders hervorzuheben ist da die Beteiligung an Danny Boyles Großtat "Sunshine". Das waren und sind Underworld dann auch bis heute geblieben: eine Soundtrack-Band. Deshalb sucht man auf "Oblivion With Bells" auch wie besessen nach Impressionen, kleinen Visualisierungen. Allerdings vergeblich - Underworld haben kein besonders greifbares Album abgeliefert. "Crocodile" hat alle Trademarks, die man an der Band schätzen gelernt hat. Beats, Synthies, sphärische Indies, rasselnde Hi-Hats und elegische Chöre. Rave für Menschen, die lieber zuhause bleiben und nebenbei kochen. "Holding The Moth" blubbert einlullend unter dem monologisierenden Karl Hyde hervor, "Boy Boy Boy" offenbart sogar einen gewissen Hang zur Theatralik und passt sich hervorragend ein als weitere Fußnote der Bandgeschichte, die jetzt schon mehr als 25 Jahre umfasst. Insgesamt macht "Oblivion With Bells" also eine gute Figur. Zu begeistern weiß das Album allerdings nicht.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 57:51 / Techno

 

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