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Rantanplan
20359
Gott, wie gern hätte ich dieses Album verrissen. Ich hätte angefangen mit den Worten: „Rantanplan waren mal wichtig“. Mit Betonung auf „waren“, eh klar. Wäre ja auch leicht. Denn was Oliver Uschmann im Promowisch als großartig herausstellt, ist das genaue Gegenteil.
Funny van Dannen hat mal wieder zugeschlagen. Und mit „Staub“ und „Die Nachtigall“ zwei Texte verbrochen, die beide deutlich herausstechen. Weil sie einfach nur dämlich sind. Vielleicht in Zukunft doch wieder für die Toten Hosen texten, Funny.. Dazu noch der unglaublich peinliche Song „Antifa-Fanclub“. Als ob Muff Potter „Punkt 9“ nie geschrieben hätten, wird polemisch gegen Rassismus und Vaterlandsliebe gesungen. Klischees über Klischees. Ihr wisst ja. „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“. Es ist wirklich nicht ganz leicht, die guten Momente auf „20359“ (Postleitzahlen-Style) zu finden. Dabei muss man gar nicht groß suchen. Der Opener „Enter The Dragon“ funktioniert gut als Einstieg. Und mit „Hallo, Hure Hamburg“ und dem von Exgründungsmitglied und mittlerweile Kettcar-Member Reimer Bustorff geschriebenen „Bitterfelder Schweigen“ gibt’s in der vorderen Hälfte die Highlights zu hören. Hätten Rantanplan also etwa vier Songs von der Platte geschmissen und eine weitere EP veröffentlicht. Problem gelöst! So betätigen wir eben immer die Skip-Taste. Nur die guten Songs hören. Torbens schiefer Gesang ist auch im Jahr 2007 noch auf ganz eigene Weise charmant. Erfolgreich nicht weiterentwickelt. Alles beim alten. Ska-Gitarren, Bläser, der ganze Zirkus ist aber auch auf dieser Platte (aufgenommen übrigens in Brooklyn) nicht nur für Genre-Fans interessant. Rantanplan haben schon immer über die Szene hinaus begeistert. Und tun das immer noch. Wenn sie etwas geschmackssicherer wären, dann wären sie auch noch so wichtig wie früher. Oh, jetzt hab ich’s ja doch geschrieben. Twice! Damnit.
/ Spielzeit: 38:12 / Skapunk
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