Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Day One

Probably Art

dayone-probablyart.jpg

B&B: Bristol und Beck. Die beiden Referenzgrößen für Day One bleiben die gleichen. Erstaunt darüber, dass es Phelim Byrne und Matthew Hardwidge geschlagene sieben Jahre nach ihrem Debüt noch einmal mit einem Album versuchen, darf man nichtsdestotrotz sein.
Umso mehr, als ihnen unterwegs irgendwie die Inspiration abhanden gekommen zu sein scheint. Dabei wäre "Probably Art" in den Neunzigern sicherlich ein mindestens gutklassiges Album gewesen. Im Fahrwasser von Massive Attack und dem kreativen Sog ihrer Heimatstadt verhallte der Vorgänger "Ordinary Man" schließlich zu unrecht ohne größere Resonanz. Dennoch bin ich nach meiner Vorfreude auf die zwölf Tracks ziemlich ernüchtert: Zu harmlos, zu gefällig plätschert das Material selbst nach mehreren Hördurchgängen an mir vorbei. Wenngleich nicht ohne einige schöne Momente: Die Samples wurden fein gesetzt, Phelims Vocals in ihrem beruhigenden Sprechgesang verfügen nach wie vor über einen Reiz; und die Elektro/Akustik-Kombination inszenierte das Duo ein weiteres Mal durchaus attraktiv. Woher rührt also diese Altbackenheit, welcher selbst das Engagement von Will.I.Am in "Give It To Me" nichts entgegensetzen kann? Vielleicht zog die Zeit einfach am Sound von Day One vorbei: Der jahrelange, glücklose Zustand ohne Plattenfirma schien zudem kreativ für Stagnation gesorgt zu haben. Zudem stehen deepe Tracks wie „Now I’m A Little Older“ etwas unentschlossen neben poporientierten Standards a lá „Cosmopolita“. Schade, eigentlich. Dennoch: Wer in seinem Herzen zwischen Beck und Massive Attack noch heute eine Lücke trägt, der mag es mit "Probably Art" versuchen. Wer weiß, vielleicht trifft es im richtigen Moment eben doch den entscheidenden Nerv.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 48:05 / Indie-Pop

Autor:





ERROR!