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Rogue Wave

Asleep At Heaven's Gate

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Bis dato waren Rogue Wave in hießigen Breitengraden ein Geheimtipp. Verschroben-süßlicher Indie-Rock, amerikanisch durch und durch. Eine Schnittmenge aus den Beach Boys, Nada Surf und Death Cab for Cutie. Damit hat es die Band von Zach Rogue geschafft, einer der handverlesenen Tour-Supports von Tomte zu werden. In den Staaten, wo Indie und Mainstream ohne Reue miteinander ins Bett gehen, stehen Soundtrack- Beiträge für O.C. California und Spiderman 3 zu Buche.
Und um es gleich vorweg zu nehmen: Auf derartige Auswürfe der Musikindustrie werden es Rogue Wave mit dem einen oder anderen Song von „Asleep At Heaven's Gate“ auch schaffen. Trotzdem plätschert das dritte Album der Band selbst nach mehreren Hördurchgängen seltsam profillos und gemächlich an einem vorbei und sieht dabei vor allem zum Vorgänger „Descent Like Vultures“ ganz, ganz schlecht aus. Schon der Opener „Harmonium“ ist trotz gewohnter Stärken in Form von schwelgender Harmonien und dem melodiösen Twist am Ende durch sein Coldplay-Piano unnatürlich aufgebläht. Die warm instrumentierte Single „Lake Michigan“ ist sicherlich nett, im Vergleich zu „Bird On A Wire“ oder „Catform“ vom Vorgänger nur bloßer Durchschnitt. Selbst auf dem Songwriter-Ausflug „Christians In Black“ passiert in vier Minuten rein gar nichts. Insgesamt scheint es, als hätte Zach Rogue mit dem gleichen Rezept wie bei „Descent Like Vultures“ gekocht, nur sind ihm die Ideen ausgegangen und deshalb wird die Chose ganz einfach gestreckt und der Drive herausgenommen. Welchen Grund gibt es, die ordentlichen Stücke „Own Your Own Home“ und „Ghosts“ durch Soundscapes über die Fünf-Minuten-Grenze zu drücken, wo doch runde Popsongs um die 3:30 Minuten die große Stärke von Rogue Wave waren. Und warum glaubt selbst eine Indie-Band aus Kalifornien mit originärem Sound, ihre Stücke mit obligatorischen Klavierpassagen à la Britpop aufpolieren zu müssen. Vielleicht ist es tatsächlich eine Anbiederung an den Mainstream Marke O.C. Mix, Folge XY. Vielleicht aber auch die Weiterentwicklung einer Band, die man nicht wahrhaben will. Wenn dem so ist: mein Fehler.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 51:04 / Indie-Pop

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