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I Might Be Wrong
It Tends To Flow From High To Low
Plucker Plucker, Tock Tock. Hauch Hauch. Auch wenn man es zunächst nicht glauben mag. I Might Be Wrong kommen nicht aus Weilheim sondern aus Berlin. Und ihr Album „It Tends To Flow From High To Low” erscheint auch nicht bei Morr Music, sondern bei Sinnbus Records. Preisverdächtiger Indietronic für kuschlige Abende vor dem knisternden Kamin.
Und dieser verzückend-süße Indiepop kommt über einen ganz schönen Umweg in unsere Wohnzimmer. Das Album war nämlich eigentlich schon fertig aufgenommen, bevor der zentrale Rechner, die Sau, sich verabschiedet hat und wahrscheinlich nicht viel mehr als Verzweiflung und einen Heulkrampf bei allen Beteiligten hinterlassen hat. Darunter übrigens auch Tobias Siebert (delbo, Klez.e), der das Album produziert hat und aufgrund des tragischen Vorfalls diesmal vielleicht auch zum ersten Mal psychologische Betreuung leisten musste während seiner Tätigkeit hinter den Reglern und Knöpfen. Man hätte nun alles erwarten können: Indiepopsongs, die im Zuge der Trauer und Wut über die verlorenen Aufnahmen zu Knüppelpunkstücken mutieren oder derbe Elektronik statt plätschernden Beats, doch es kommt anders. I Might Be Wrong haben noch eine Portion Liebe, Harmonie und Schönheit draufgelegt und eine absolut bezaubernde Platte gemacht. Zehn Stücke bei denen die Bezeichnung „glatt“ überhaupt nicht böse gemeint ist, sondern die Eingängigkeit unterstreichen soll. Hier geht es nicht um Bombast, sondern einfach den raumfüllenden Klang von einem kuscheligen Zusammenspiel aus ein paar Instrumenten und Stimmen, die einem so nah scheinen, dass man manchmal erschrocken Richtung Anlage blickt. Ganz vorne steht dabei zumeist Lisa von Billerbeck, deren Stimme man bereits vom letzten Monochrome-Album „Éclat“ kennen könnte. Und auch wenn zwischendurch noch der letzte Überraschungseffekt fehlt: Das ist alles so stimmig und greift wunderbar ineinander, dass man der Band unbedingt ein überdurchschnittliches Zeugnis ausstellen muss und ihnen eine gute Zukunft voraussagen kann. 
/ Spielzeit: 38:57 / Indiepop / Indietronic
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