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Kevin Gorman

Chemistry Lock

 

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Elektro also. Nicht unbedingt etwas, mit dem man mich hinterm Ofen hervorlocken kann. Umso interessanter ist, was passiert, wenn mit Kevin Gorman ein als Ausnahmetalent angepriesener Meister seines Fachs bei mir auf dem Schreibtisch landet.
So ist der erste Eindruck dann auch ein etwas verwirrter: Es sind gar nicht die großen Töne, mit denen Kevin Gorman auf seinem Debüt-Album „Chemistry Lock“ offene Türen einrennen mag. Eher zurückgezogen, gar minimalistisch kommen die Beats aus der Ecke. Verstören nicht, laden aber auch nicht direkt zum Tanzen ein. Es ist eher das klassische Understatement, das der ehemalige Promoter, Grafiker und Lehrer (!) aus Manchester hier performed. Doch vielleicht ist es genau das, was einen Künstler dieser Gattung auszeichnet. In den großen Clubs dieser Welt als DJ unterwegs, dazu Produzent und Szene-Guru - um dann auf seinem ersten eigenen Gigolo-Album eher die dunklen, zurückgezogenen Töne anzuschlagen. Es sprazzelt und wabert aus den Boxen, nimmt Fahrt auf, nimmt sich zurück um danach wieder mit voller Kraft loszulegen. Drum´n´Bass vom Feinsten: Da finden sich Elektro-Sprenkel und Syntheziser-Schnipsel neben hypnotischen Bass-Lines. So ist „Chemistry Lock“ zum Glück in keinem Moment unangenehm oder gar zu nervenaufreibend, und erobert so mein eher gitarren-schlagendes Herz. Funky ambient Electro nennt man das vielleicht - ich mach das jedenfalls, als einer der sich in diesem Metier ungefähr so gut auskennt wie Olli Kahn im französischen Klassizismus. Eine außergewöhnliche Scheibe, die in den Clubs, Lounges und Heim-Anlagen da draußen stattfinden muss - und wird. Selbst für mich als Laie ist das keine Frage.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 79:14 / Electro-Pop/Drum´n´Bass

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