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Bum Khun Cha Youth

Alarm! Hanns-Martin ist verschwunden

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Nahezu unglaublich, aber dennoch wahr! Nach elf Jahren schaffen es Bum Khun Cha Youth endlich ihr Debütalbum zu veröffentlichen. Doch der Schein trügt: Mogelpackung – immerhin sieben der zwölf Songs wurden bereits veröffentlicht. Die vielleicht langsamste Band der heimischen Indieszene bleibt sich also treu.
Das ist jedoch nur ein kleiner Wermutstropfen, den die Musik schnell vergessen macht. Das hier ist lupenreiner Synthiepop und jeder Song ein Discosmasher für Tanzflächen, die es nicht gibt. Man hört die 80er und Depeche Mode, man hört traurige Synthies über pumpenden Beats und dazu freischwebende Ornamente. Sich selbst verortet die Band zwischen Digitalism und Blümchen. Die musikalische Ausdrucksform bleibt über die gesamte Spielzeit die gleiche - lediglich der als Bonus beigefügte Hit der ersten Single „Wann hast du eigentlich aufgehört mich zu lieben, Schatz“ fällt als Gitarrenstück aus dem Rahmen – dabei hätte man sich gerade von diesem Stück eine elektronische Überarbeitung gewünscht. Einen großen Reiz machen bei Bum Khun Cha Youth die Texte aus. Die Themenspanne reicht dabei von Absurdem wie „Eichhörnchen im Erdnussfieber“, der politischen Aufarbeitung der RAF-Vergangenheit bis zu Privatem wie Verlieben, mit dem Leben klarkommen oder der Entscheidung für fleischlose Ernährung. Ein buntes Potpourri also. Das alles verpackt in einem Cover mit schicker Hanni und Nanni-Optik. Was will man mehr? Vielleicht nur, dass es bis zum nächsten Album nicht wieder zehn Jahre dauert.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:54 / Synthiepop

Autor: Steffen Kern





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