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The Great Deceiver

Life Is Wasted On The Living

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Tomas Lindberg schien mit At The Gates, deren charakteristische Form schwedischen Deathmetals bis heute unzählige Nachahmer in der Metalcore-Szene findet, eigentlich endgültig abgeschlossen zu haben. Zumal der Mann dennoch bekanntlich alles andere als ausgelastet wirkte.
So überzeugte er unter anderem mit seinen stimmlichen Leistung auf den durchgehend derben Alben von Lock Up und The Crown sowie, ganz aktuell, Disfear. Sein Projekt The Great Deceiver schien bislang jedoch experimentelleren Sounds vorbehalten... Mit "Life Is Wasted On The Living" verdeutlicht Tompa aber, dass ihm unter diesem Titel vor allem stilistisches Freidenken möglich bleibt. War seinerzeit mit "A Venom Well Designed" Fans des sympathischen Schweden vom Blindkauf dringend abzuraten, weil das Material der Songs doch in eine etwas andere Kerbe schlug; hier überzeugten schließlich überwiegend Melodien, während die bekannten High-Speed-Attacken auf dem Album kaum Platz fanden. Zwar bedient sich Lindberg mit seinem Freund Kristin Wahlin (Necrolord) auch auf dem aktuellen Werk hier und da im Midtempo, das gewohnt basslastige Material jedoch verzichtet weitgehend auf Breaks oder psychedelische Elemente. Die in der Vergangenheit daraus resultierende Intensität litt zwar etwas, doch das wird durch die Neuausrichtung anders wettgemacht: Schließlich rockt "Life Is Wasted On The Living" all den At The Gates-infizierten Metalcore-Kopisten mühelos davon. Fast scheint es, als wollen The Great Deceiver Ansprüche in einer Szene geltend machen, von welcher sie sich nach ihrer Mitbegründung elegant verabschiedet hatten. Naja, Elchtod- wie Darkest Hour-Fans dürfen auf jeden Fall gleichermaßen ein Ohr riskieren. Anstelle von Hochgeschwindigkeit punktet das von Jacob Bannon in seinem typischen Stil gehaltene Werk nämlich nachhaltig mit groovigem Riffing und feinen Gitarrenharmonien. Von daher könnte man durchaus wieder Bindeglied-Charakter zwischen Göteborg-Schule und Metalcore-Abschlussklasse feststellen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:29 / Metal

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