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Sambassadeur

Migration

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Vor drei Jahren sorgte eine kleine Gruppe von Indie-Bands in Schweden dafür, dass aus Lo-Fi plötzlich Big Business wurde. Sambassadeur waren eine davon...
Gut, übertreiben sollte man vielleicht nicht. Zwar fand man sich in den Charts wieder - und das mit einem verspielten, melancholischen Indie-Lo-Fi-Pop-Album. Verkehrte Welt herrschte aber schon immer in Schweden. Und gerade Bands aus dem Labrador-Umfeld haben das in ihrem Heimatland geschafft, wovon hierzulande nur geträumt werden kann. Aus Sambassadeur sind aber keine neuen Mando Diao geworden, Gottseidank nicht. Das liegt schon am musikalischen Genre, dem man sich verpflichtet fühlt - Indie-Pop erster Güte - sondern auch am Labrador-Umfeld. Das Label ist seit zehn Jahren Geschmackslieferant. Pelle Carlberg, Acid House Kings, Suburban Kids With Biblical Names und The Mary Onettes heißen die Aushängeschilder. Seit neuestem sollten auch Sambassadeur dazugezählt werden, die sich nahtlos in den Label-Rooster einfügen. Potenzielle Sommerhit-Gefahr beim Opener "The Park", der mit Mellotrom und Anna Perssons Gesang formvollendet die Adoleszenz feiert und gleichzeitig in düsteren Farben die Zukunft an die Wand malt. "We were hanging in the park at night / making comments on the people passing by / and the colour of the sky / an image that stuck in my mind ... I'm not sure the morning ever arrives". Wer noch mehr schwungvolle Melancholie braucht, wird auch beim Rest des Albums fündig. "Subtle Change" gallopiert quietschfidel durch den Sonnenuntergang und lässt den Hörer mit geschickten Streichern links liegen. Der Titelsong "Migration" ist schwermütiger 80s Indie-Pop, "Final Say" packt die Cure-Synthies aus und das Instrumental "Calvi" ganz am Schluss lässt das Herz noch einmal so richtig schwer werden. Rundum gelungene Pop-Wundertüte mit Hang zur Schwermut, aber nicht zur Theatralik. Sowas sollte auch bei uns mal in die Charts...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:18 / Indie-Pop

 

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