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The Jancee Pronick Casino

Pravda

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Soviel ist klar, The Jancee Pronick Casino haben einen Knall. Fragt sich nur ob auch im positiven Sinne. Nach zwei Jahren Kreativpause meldet sich die russisch-amerikanische Chaos-Kombo aus dem Exil zurück und liefert altbewährten Rock´n´Roll zwischen Hillbilly, Garagen-Country und Psycho-Punkrock. Zusammen kommt, was zusammen gehört - irgendwie.
Allein der Titel des inzwischen fünften Albums lässt schon erahnen, dass The Jancee Pronick Casino im besten Fall nicht alle Steine auf der Schleuder haben. Aber hey, wer es schafft derart intensiv Rockabilly, Polka, dreckigen Garage-Rock und merkwürdig-groovige Sound-Ideen aus vergangenen Jahrzehnten zu verschwurbeln, kann ja auch nicht ganz sauber sein. So gesehen ist das Trio um den Amerikaner Jancee Warnick und seinen beiden russischen Bandkollegen ein gewisses Alleinstellungsmerkmal nicht abzustreiten: Wahnsinn meets Methode. Wie etwa in „Hello There Babushka“, das mit Beach Boys-Harmoniegeschunkel glänzt oder „Schwarze Seele“, das auf gebrochenen Deutsch eine, naja, abstrus-deftige Geschichte erzählt, einwandfrei unterstützt von der kasachischen Kombo „Murat Mastroianovs Earth Band“. Noch Fragen? Nun, der ganze Genre-Wühltisch soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Kölner (!) Trio auf „Pravda - The Truth About Jancee Pornick Casino“ wieder mehr als anständige Melodien im Gepäck hat und diese auch ordentlich mitreißen können. Langweilig wird´s jedenfalls nicht, bei all den Stil-Eskapaden. Die Vocals kommen zwar nicht ganz an die recht schmackig produzierte Instrumentierung ran, aber das stört bei den wenigstens Songs. Die Ideen allein zählen, aber die sind mannigfaltig vorhanden und gut umgesetzt. Ein Album, das mächtig Spaß bringt - sogar ohne Wodka.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:29 / Rockabilly

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