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Glen Hansard

Once (O.S.T.)

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So, dann muss der Soundtrack seine Wirkung eben ohne den zugehörigen Film entfalten. Die euphorischen Reaktionen der meisten Kollegen sollten dafür bestmöglich ausgeblendet werden. Objektivität ist das Stichwort, jetzt.
Das mit der Pressevorführung wurde jedenfalls grandios in den Sand gesetzt. Dafür also die Eindrücke der 13 Stücke des The Frames-Frontmanns als eigenständiges Werk... immerhin nur ein paar Tage vor der regulären „Once“ Deutschland-Premiere. Welche ich mir (spätestens im zweiten Anlauf) nicht entgehen lassen werde. Schließlich macht es einem Hauptkomponist Glen Hansard - spätestens durch seine Rolle im Commitments-Film weit über seine Heimat Irland hinaus zu Ehren gekommen - einfach. So entstanden auch diese Kompositionen mit seiner langjährigen The Swell Season Kollaborations-Partnerin Markéta Irglová. Und die beiden entkräften exakt jene Befürchtungen, welche die Assoziation „Musical“ im Zuge der Veröffentlichung dieses Filmes mit sich brachte. Denn „Once“ wartet schlichtweg mit wunderbaren, überraschend minimalistisch arrangierten Balladen samt unwiderstehlichen zweistimmigen Melodielinien auf. Offenbar deckungsgleich mit der dazugehörigen Story: Ein Prise Emo, jede Menge Singer-Songwriter-Tradition plus ein verstärktes Gespür für ebenso große wie direkte Harmonien. Selbst wenn es die Spatzen mittlerweile von den Dächern (der Musikverlage) pfeifen werden: Die Hauptrollen wurden eben auch mit Hansard samt seiner tschechischen Partnerin besetzt; anstelle gecasteter Schauspieler. Ich bin gespannt. Obwohl dieses Album dank famoser Augenblicke wie in „Leave“ oder dem Titeltrack selbst dann noch bestehen kann, wenn in der filmischen Umsetzung der schmale Grat zwischen Kitsch und Kunst nicht adäquat gelingen sollte.

-- / Spielzeit: 43:48 / Singer-Songwriter

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