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Damn Seagulls

Soul Politics

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Mit der Veröffentlichung der letzten Sweatmaster LP hat sich Finnlands Company Fullsteam Records nicht nur stilistisch aus dem Repertoire des Bad Afro Labels bedient, sondern den Dänen gleich einen ihrer potentesten Acts weggeschnappt. Die Damn Seagulls jedoch machte man selbst ausfindig... und lässt zeitgleich die Vermutung wachsen, sich offenbar auf dem „seelenvollen“ Punk'n'Roll Terrain noch breiter zu positionieren.
Dabei lassen die fünf Herren aus Helsinki auf ihrem Zweitwerk einige der typischen Trademarks außen vor: "Soul Politics" kämpft weder mit einer rumpeligen Produktion, noch strotzen die Beteiligten vor energetischen Ausbrüchen. Sehr gediegen leitet der Opener "Once We Were Thieves" ein: Spröder Bombast und Singer-Songwriter-Klänge, eher in der Tradition eines Bruce Springsteen, dominieren den Sound. Ein Umstand, der bis zur letzten Minute nicht aus dem Kontext des Materials verschwinden soll. Irgendwie haben die zehn Stücke etwas von einem Spätwerk. Seltsam, nach noch nicht einmal einer handvoll Jahren Bandgeschichte. Dennoch: Man denkt an die letzten Outputs eines Joe Strummers; die Attitüde von The Clash (m. E. hier vielleicht eher als die zeitgenössische Skandinavien-Adaption Randy im Akustik-Gewand) klingt noch durch. Dazu Trompete, Saxophon, Keyboards; mit denen nicht nur Akzente gesetzt werden, sondern welche in der Ausgestaltung von "Soul Politics" eine gewichtige Rolle einnehmen. Fiel eingangs noch das Wörtchen Soul lediglich als Adjektiv, so bleibt man am Ende der vierzig Minuten mit dem Eindruck zurück, dass es einmal mehr einer skandinavischem Band gelang, diesem Attribut überzeugend und unverkrampft Leben einzuhauchen: Die Damn Seagulls spielen den Northern Soul des Jahres 2008. Unbeeindruckt von Kritikern, welche ihnen – nicht ganz zu unrecht – fehlenden Drive unterstellen werden.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:50 / Punk'n'Soul

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