Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

The Puppini Sisters

The Rise & Fall Of Ruby Woo

puppinisisters.jpg

Mögen diese britischen Ladies nicht nur durch ihr Aussehen, sondern durchaus auch mit ihrer Musik bezirzen: Das Konzept der Puppini Sisters reicht (noch) nicht ganz, um wirklich vorbehaltlos zu begeistern.
Und das schreibe ich im vollen Bewusstsein, dass der Swing nicht ohne Grund immer wieder auch in der gegenwärtigen Musiklandschaft auftaucht. In deren Frühgeschichte positioniert frau sich nämlich. Als Teil der Retro-Welle macht "The Rise & Fall Of Ruby Woo" somit durchaus Sinn. Wenn mit Dick Brave sogar ein Pop-Sternchen wie Sascha die Wurzeln der Popmusik sucht, warum dann nicht gleich zurück in die 30er Jahre? Mit einem Jazzlabel wie Verve im Rücken musste man schließlich nicht um den Anspruch fürchten. Zumal die zwölf Songs zum überwiegenden Teil Eigenkompositionen darstellen. Doch genau dort liegt ein Knackpunkt: Zwar finden sich mit "Walk Like An Egyptian" und "Crazy In Love" (Beyonce) nur zwei Coverversionen in der dreiviertel Stunde. Dank haufenweiser Zitate klingt jedoch auch der Rest althergebracht. Ein Umstand, der schnelle Begeisterung und kurzfristigen Spaß verspricht. Und genau dies hält das adäquat hochgestylte, gut aussehende Trio auch. Tatsächlich gibt es auf dem Zweitwerk musikalisch wieder rein gar nichts zu bemängeln. Die Pseudo-Schwestern suchten sich für Gitarre, Double Bass, Schlagzeug und die zeitgenössischen Extravaganza (Akkordeon, Violine, Spielzeugpiano etc.) äußerst fähige Unterstützer. Und beherrschen wunderbaren Dreigesang ebenso wie Solo-Ständchen. Wo also liegt denn nun der Haken? Für diejenigen, welche einfach nur eine gute Zeit haben, das Tanzbein schwingen oder im Hintergrund beschallt werden möchten: Es gibt keinen. Wer allerdings neben einer zündenden konzeptionellen Idee sowie anachronistischen Anwandlungen nach mehr lechzt, wird sich auf kurz oder lang an eben dieser Leichtigkeit stören.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:11 / Swing-Pop

Autor:





ERROR!