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Nada Surf

Lucky

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„Lucky“ haben Nada Surf ihr fünftes Album genannt. Und das obwohl das Cover schwärzer ist als die Lunge von Bassist Daniel Lorca und die ersten Zeilen im Opener „See These Bones“ ernüchternder klingen, als alles, was Matthew Caws bisher getextet hat. Nichts Neues im Hause Nada Surf also? Von wegen. Der erste Eindruck täuscht. Nada Surf sind wirklich glücklich.
Sie mussten es nur erst erkennen, sagen sie. Nicht einfach für Berufsmelancholiker, wie es Nada Surf nun mal eben sind. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass die drei Herren gerade mit der Damenwelt im Reinen sind, vielleicht aber auch tatsächlich daran, dass man beim morgendlichen Frühstück die Erleuchtung bekommen hat. Das Gute ist, Nada Surf klingen keinesfalls wie eine der Bands, die einem mit ihrer guten Laune auf den Nerv gehen, sondern höchstens einen Tick positiver in ihrer Haltung und den Texten. „Are You Lightening?“ zum Beispiel ist von einem Gute-Laune-Song mindestens so weit entfernt, wie der FC Schalke 04 von der deutschen Meisterschaft und dennoch spürt man natürlich trotzdem, dass hier drei nicht mehr ganz so junge Herren zusammen musizieren, die heute ausgeglichener sind, als noch zu Zeiten von „The Proximity Effect“. Einen wütenden Kracher wie „Firecracker“ oder „Mother’s Day“ wird man auf „Lucky“ vergeblich suchen, aber das ist eine Entwicklung, die bereits mit „Let Go“ eingesetzt hat und nun auf ihren vorläufigen Höhepunkt zusteuert. Lediglich „The Fox“ versprüht noch einmal so etwas, wie eine bedrohliche Atmosphäre. Die Single „Whose Authority“ geht strahlend nach vorne, wie zuletzt noch „Blankest Year“, nur dass sich Caws diesmal nicht mit beißender Ironie und Zynismus über Wasser halten muss. „I Like What You Say“ und „Weightless“ sind ebenfalls hervorragend gelungen und funktionieren, wie die meisten Nada Surf-Stücke nach dem Wachstumsprinzip. Beim ersten Hören bleibt nicht viel hängen, beim fünften Mal bleiben erste Textzeilen hängen und nach dem zehnten Hördurchgang hat man den Song mit Haut und Haaren verinnerlicht. Weil das auch bei ganz vielen Nummern auf „Lucky“ klappt, ist auch Album Nummer fünf ausgezeichnet gelungen, auch wenn sie damit ihre früheren Glanztaten nicht in den Schatten stellen können und auch gar nicht müssen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:50 / Gitarrenpop

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...oder so ähnlich. Tatsächlich geht es darum, dass im Club Stereo für den 4. März noch der Platz der Supportband offen ist und wir hiermit Bands egal welcher Couleur dazu aufrufen sich bei Interesse zu bewerben. Die dänische Indierock-Kapelle Barra Head wird an diesem Abend ihr neues vorzügliches Album „Go Get Beat Up“ vorstellen und ihr könnt dabei sein. Und das nicht nur vor, sondern eben auch auf der Bühne.

Musikalisch ist so einiges denkbar. Vom schlichten Singer/Songwriter, über eine stille Postrock-Formation oder eine laute Progrockband geht alles. Ob Pop oder Noise spielt keine Rolle. Auch nicht, ob ihr eher eure Gitarren und Finger kaputt schrammelt oder filigran Knöpfchen drückt. Hauptsache es ist ein eigener Kopf herauszuhören.

Alles was ihr bei Interesse tun müsst, ist bis zum 17. Februar eine Mail mit dem Betreff „support für Barra Head“ an kontakt@club-stereo.net zu schicken und euren MySpace-Link zu hinterlassen und im Idealfall vielleicht sogar noch eine Promo/ein Demo hinterher schieben.

Die überschaubare und absolut Bohlen-freie Jury aus David (Club Stereo) und einigen Mitgliedern von sellfish.de wird dann entscheiden, wer dann am 4. März das Publikum überzeugen darf.





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