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Twice A Man

Clouds

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Mit klassischen Klängen, atmosphärischen Soundscapes und einer Verbindung aus Synthiepop und Ambient geben Twice A Man die schwedische Antwort auf The Human League. Mit ihrem achten Longplayer setzt das Göteborger Duo Söderqvist / Gasleben aber lediglich Akzente im eigenen Genre.
Die zwei Schweden tüfteln seit gut 25 Jahren zusammen an ihrer Musik und stiegen erstmals mit der 80er Synthiepop-Welle auf, um anschließend wegen der Übersättigung der Szene wieder zu verschwinden. Doch ganz weg waren die beiden nie. Sie arbeiteten für unterschiedliche Kunst-Plattformen und umrahmten Theateraufführungen oder Film- und Fernsehproduktionen musikalisch mit elektronischen Soundinstallationen. Auch auf ihrer neusten Veröffentlichung „Clouds“ versprühen sie weiterhin ruhige sphärische Elemente und schicken die HörerInnen in eine meditative anmutende Traumsequenz, die geprägt ist von Soundschnippseln à la Brian Eno, die bei jedem Hördurchgang Neues offenbaren. In ihren Texten beschäftigen sie sich mit der Spannung zwischen Mensch und Umfeld oder nehmen Bezug auf düstere Zukunftsvisionen eines Aldous Huxley. Twice A Man schaffen Kopfkino und lassen dem Zuhörer Platz für bunte Traumwelten, die allerdings auch nach einiger Zeit leider wieder zerplatzen. Die Wolken an der Zimmerdecke ziehen zügig weiter und so bleibt wenig Greifbares zurück. Einigen Stücken hört man das Reißen des Spannungsbogens zu deutlich an, so finden die plötzlichen erscheinenden und verspielten Rhythmen kein passendes Ende und klingen emotionslos aus. So ist der letzte Track „Show“ auch zu lang ins Verspulte getrieben und verliert sich darin völlig. Wer will kann die Wolken jedoch täglich herbei wünschen, schaden tut das jedenfalls nicht, erst recht nicht für diejenigen die keine Angst vor schönem Wetter haben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 58:02 / Synthie-Pop, Ambient

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