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Eels

Useless Trinkets | Meet The Eels

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Man kann sich nicht mit allen großartigen Songwritern dieser Welt beschäftigen. Sonst vergisst man das Leben um sich herum, über das man ja eigentlich mehr erfahren will. Aber einen Songwriter muss man wenigstens einmal im Leben gehört haben - die Rede ist von Mark Oliver Everett und seinen "Eels". Eine außergewöhnliche Bestandsaufnahme macht das jetzt deutlich.

Es gehört zu Everetts Stärken, alles was er anfäßt mit einer mystischen Aura zu versehen. Es macht Sinn, die Best-Of, an der Everett natürlich höchst selbst mitgewirkt hat, mit "Novocaine For The Soul" zu beginnen. Der Song umspannt auch mehr als ein Jahrzehnt nach seiner Veröffentlichung noch Everetts Können - von der Melodieseligkeit bis zur Verschrobenheit. Auch "Shrek" konnte den Song "My Beloved Monster" nicht kaputt machen - noch heute klingt das kurze Song-Intermezzo herrlich kaputt und hinterhältig. Bei der Aufmachung der Best-Of haben sich Eels und Plattenfirma Mühe gegeben. Großspurig "Vol.1, 1996 - 2006" betitelt vereint es alles essenzielle, das der geneigte zukünftige Fan zum Einstieg braucht. Und für jeden Begleiter des merkwürdigen Bartträgers aus Washington, D.C., sollte es ohnehin Pflichtprogramm sein. Liebevoll aufgemacht, wunderschönes Booklett mit herrlich bösen Liner-Notes und eine Extra-DVD mit allen Videos - so und nicht anders durfte Everett eine Bestandsaufnahme anfertigen. Von den unbeschwerten Songs zu "Daisies of the galaxy"-Zeiten, hier etwa durch das funkelnde "Mr.E's Beautiful Blues" repräsentiert, über den Lückenfüller "Shootenanny!" (u.a. durch das verschwitzte "Saturday Morning" vertreten) bis hin zum von vielen Kritikern und Fans als Höhepunkt seines Schaffens bezeichneten "Blinkin Lights..." findet sich alles notwenige für einen Eels-Trip. Und mit den Jon Brion Remix von "Climbing To The Moon" findet sich sogar noch ein Live-Track auf der gelungenen Best-Of-Sammlung.

Dabei wäre der gar nicht notwendig gewesen, schließlich umfasst die gleichzeitige Veröffentlichung einer Raritäten- und B-Seiten-Sammlung, schlicht "Useless Trinkets" betitelt, auf zwei CDs einen gigantischen Fundus an bisher selten bis gar nicht gehörten Obskuritäten. Auch hier macht "Novocaine For The Soul" den Anfang - "Live From Hell". Und Everett schreibt dazu: "When you have a hit song, you're expected to play it every single day of your life. Good luck not going crazy." Dass die Eels sich nie so ganz entscheiden wolten, was ihnen nun wichtiger war - der Hit oder das Monster - davon zeugt auch dieser Fundus alternativer Versionen von Songs wie "Souljacker Part I" oder das Live-Cover von Prince's "I could never take the place of your man". Zu der ohnehin schon reichlich bestückten Sammlung gesellt sich noch eine Lollapalooza-Live-DVD und am Ende hat man zusammen mit der Best-Of eine stundenlange Rießensammlung, die derm Fan Tränen der Freude und jedem unbedarften Interessierten Tränen der Überforderung in die Augen treibt. So oder so hat man an den beiden Packungen wochenlang zu zehren. Und etwas besseres kann ein Künstler an Werkschau nicht erschaffen. Hut ab!

-- / Spielzeit: 42:15 / Indie-Folk-Rock
-- / Spielzeit: 42:15 / Indie-Folk-Rock

 

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