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Simian Mobile Disco

Clock EP

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James Ford und James Shaw haben sich mit "Attack Decay Sustain Release" letztes Jahr viele Freunde gemacht. Die meisten Songs waren tanzflächefüller - so minimalistisch und bratzig sie auch arrangiert und komponiert waren. Inzwischen füttert man die Scharen mit einer mehr oder weniger gelungenen EP.
In der Welt von Simian Mobile Disco tanzen noch Gut gegen Bösen und alles ist so aufgeräumt, dass man ein Gefühl der Dankbarkeit nicht verhehlen will. "Attack Decay Sustain Release" war im direkten Vergleich zu Digitalism und Justice zwar etwas schwachbrüstig und weniger hedonistisch veranlagt, dafür aber auch mit einer weitaus geringeren Macho-Attitüde versehen und von vorne bis hinten auf Homogenität getrimmt. Ein weiteres Plus: die vielen analogen Syntesizer und die Herkunft Indie-Rock. Das alles machte ihr Debüt zu einem immer wieder gern gehörten Gesamtkunstwerk mit wesentlich längerer Halbwertszeit als die meisten anderen Kitsune-Kollegen. Nun aber veröffentlichen SMD die "Clock EP" und das Bild bekommt einige Risse. Der Opener "Clock" ist neben der summenden Tonleiter und den digitalen Soundpattern, die einfach vier Minuten konsequent hoch und runtergenudelt werden, vor allem eines: sterbenslangweilig. "Simple" hält es da schon besser. Ein dumpfes Techno-Stück ist es geworden, irgendwo brummt und wuchert ein undefinierbares Rauschen und die vereinzelten Atari-Effekte tun ihr übriges. Nett. Selbst die synthetischen Kuhglocken haben ihren Charme. »3 Pin Din« ist ein wilder Sampling-Haufen geworden, quietschbunt wie das Cover und vor allem eines: nervig. Ganz zum Schluss kommen SMD wieder dorthin, wo man sie haben will: DFA-Dancefloorhit, nicht mehr und nicht weniger. Schneller Beat, alles ordentlich an seinem Platz, viel Platz zum atmen und die Füße zu entschlacken. Durchwachsene EP also, aber immernoch SMD. Hoffentlich bleibt noch genug Kreativiät, neben Welttournee und Support für die Chemical Brothers an einem neuen Album zu arbeiten...

-- / Spielzeit: 42:15 / Electro

 

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