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The Mohawk Lodge

Wildfires

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Bitte von den ersten zwei Minuten nicht verunsichern lassen: The Mohawk Lodge sind kein neuer Coldplay-Auswuchs, auch wenn Sänger Ryder Havdales gern mal so klingt. Die Band aus Vancouver kann auch laut und krachig. Und dabei sind sie besonders gut.
Manchmal möchte man keine Reviews mehr schreiben, wenn andere so viel besser sind. Im Falle von The Mohawk Lodge's "Wildfires" schrieb der amerikanische Blog "Hero Hill" ganz unverblümt: "It's the type of backyard party where people get a little out of hand, shit gets broken or lit on fire, and you wake up in the morning with a splitting headache...a record that makes you want to scream along!" Was noch fehlt: die Sonne, die einen am Morgen wach küst - und der Staub, der sich auf die schlafenden Leiber legt. Das alles ist "Wildfires", und man wünscht sich nach jeder euphorischen Strophe noch tausend mehr. So groß und dabei gar nicht großkotzig definiert "Wear 'Em Out" den Folk-Rock-Standort neu, verschiebt liebgewonnene Riffs ein wenig nach links und macht Platz für Ryder Havdales wundervolle Stimme. Und der Chor am Ende, da können Arcade Fire ihre Kirche abbrennen, so viel schöner klingt das. Springsteen, Smog, Fleetwood Mac, Constantines - hier gibt sich an Einflüssen so viel die hand, was bei anderen Band gründlich in die Hose gehen würde. Nicht so in Kanada, nicht so bei Mohawk Lodge. Indie-Soul in "Everybody's on fire", sanfter Rock in "Calm Down" und ein bestechend-neuzeitliches Folkstück ganz am Ende, "Rising Sun" heisst es. Da kommt dann alles zusamen, was Mohawk Lodge letztlich so fantastisch macht: verknappter Rock, ein verschüttetes Whiskey-Glas auf dem Flanellhemd, dichter Bartwuchs und polternder Indie-Folk - warum muss sowas immer aus Kanada kommen? Hier wird "Wildfires" jedenfalls noch weiter gehört. “A little love can pull us through.”

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:15 / Indie-Rock

 

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