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16 Horsepower

Live March 2001

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Verehrte Leserschaft, ich denke man kann mit Fug und Recht behaupten, dass auf unserer Seite einiges (un-)möglich ist. Nur eines dürfen Sie von unserer Redaktion, zumindest nicht von mir, verlangen: Eine objektive Kritik zu einem 16 Horsepower-Album.
Das gilt gleichermaßen für posthume Veröffentlichungen der Woven Hand-Vorläuferband. Insbesondere wenn sie, wie dieses Livealbum, dem kreativen Höhepunkt - der „Secret South“ Phase - entstammen. Der Titel "Live March" darf jedenfalls durchaus wörtlich genommen werden: Wahrhaft majestätisch marschiert der leibhaftige selbst, in Person von David Eugene Edwards, durch die schwarz gefärbte Szenerie. Seine Texte waren schon damals spirituell-christlicher Prägung, was in Kombination mit den beschwörenden Kompositionen ein stimmungsvolles Ganzes entwarf. Und dies auch auf Bühne, wo sich der kauzige Frontmann zwischen den Songs immer wortkarg gab. Unter den 18 Tracks findet sich nun zwar ein Querschnitt durch die bewegte Diskographie von 16HP, doch das 2000 erschienene Überwerk "Secret South" wurde dabei überproportional berücksichtigt. Wie gesagt: Was für ein genialer Zeitpunkt für ein Livedokument. Da bedurfte es nicht einmal ihres einzigen (Quasi-)Hits "For Heaven's Sake". Das im adäquaten Farbton gehaltene Booklet hüllt sich zudem, streng spartanisch gestaltet, über weitergehende Informationen in Schweigen: Nicht einmal die genauen Aufnahmeorte werden verraten. Einmal mehr muss die Musik für sich selbst stehen. Und tut dies, auch wenn die Aufnahmequalität nichts mit kühlen Hochglanz-Produktionen vergleichbarer Alben am Hut hat: "Live March 2001" wirbelt Staub auf, so wie es diese Band zu Lebzeiten tat. Eine intensivere Fusion aus Folk, Americana und berstendem Rock wird man nie wieder hören.

-- / Spielzeit: 90:52 / Americana

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