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Nice New Outfit
Strip Down, Stand Up
Die Krux an vielen rein instrumentalen Platten ist oft dieselbe: Was vom künstlerischen Standpunkt her durchaus reizvoll anmutet, entpuppt sich in der Praxis (= Stereoanlage) dennoch meist als hinderlich.
Nice New Outfit, ein Hamburger Trio, kümmern solche Überlegungen offensichtlich wenig: Sie leben auf „Strip Down, Stand Up“ ihre Leidenschaft für stilvoll arrangierte Tracks zwischen lärmigen Sonic Youth-Grenzgängen, jazziger Liebäugelei mit dem Notwist/Tied + Tickled Trio Umfeld sowie rockigen Elementen aus. Dabei entstehen acht Stücke zwischen Komposition und Improvisation, welche im Kern doch immer einen funktionierenden Song bergen. Dass man daraus im weitesten Sinne Postrock bastelt, mag für dieses Zweitwerk allein aus Marketinggründen noch relevant sein. Viel wichtiger erscheint jedoch, dass hinter „Strip Down, Stand Up“ eine ordentliche Prise Pop verborgen liegt. Und „Dead As Disco“ sogar ein eleganter Hit geworden ist. Ehrlich gesagt muss ich dennoch festhalten: Selbst wenn es im finalen „Kickrace“ ein gekonnt platziertes Zugeständnis gibt - Ein paar mehr Gesangsspuren hätten dem Material an einigen Ecken durchaus gut gestanden. Dabei ist es wohl eine grundsätzliche Frage, inwiefern man das eigene Konzept aufrechterhalten bzw. aufweichen möchte. Denn, auf die ganze Spielzeit gesehen: Es funktioniert. Und Nice New Outfit können bei entsprechender Beachtung einem Genre zu Aufmerksamkeit verhelfen, welches (nicht ganz zu unrecht) ein Nischendasein fristet.
/ Spielzeit: 37:13 / Indierock
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