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22-Pistepirkko

(Well You Know) Stuff Is Like We Yeah!

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Hinter dem Namen 22-Pistepirkko (finnisch: für 22-Marienkäfer-Punkte) verstecken sich die Zwillinge Asko und PK Keränen und ihr Sandkastenfreund Espe Haverinen. Die Herren aus dem finnischen Utarjärvi musizieren seit rund 25 Jahren miteinander und veröffentlichen nach der Abkehr von elektronischen Sounds ihren zwölften Wurf auf dem wieder mehr Gitarre zu hören ist, wenn auch fast ein wenig zuviel des Guten.
Im Lexikon steht: „Die Marienkäfer sind eine weltweit verbreitete Familie halbkugeliger, flugfähiger Käfer, deren Deckflügel meist eine unterschiedliche Anzahl von auffälligen Punkten aufweisen.“ Mit diesem Auszug schließt man wohl kaum große Wissenslücken bei Jemanden jenseits eines Lebensalters von drei Jahren. Musikalische Querverweise oder damit eine Überleitung zur Band und deren Platte hinzubekommen gestaltet sich schwierig. Aber so geht es einem mit der Musik von den drei Finnen von 22-Pistepirkko eben. Man weiß nach mehrmaligen Hördurchgängen einfach nicht, sich eine ordentliche und passende Meinung zu bilden, geschweige denn sie einordnen zu können. Da ist eine Blues-Rock Gitarre, die sich schroff durch die Liederwiese von Grashalm zu Grashalm hangelt und je weiter sie vorankommt wird sie von einem kraftlosen Schlagzeug begleitet, das nicht so genau weiß wo sein Platz ist. Dazu eine verschleierte Stimme, die nicht aufblühen will oder kann. Unser kleiner Marienkäfer scheint sich wohl nicht so recht entscheiden zu können, ob er sich in Country, 70er Rock oder Popgefilden wohl fühlt. Umso erstaunlicher, dass die Band die Aufnahmen nach nur zehn Tagen im hauseigenen (!) Studio abgeschlossen hat. Das wirkt genauso überhastet, wie die Idee für das gesamte Artwork eingesendete Bilder ihrer Fans mit der Zahlenkombination 22 zu verwenden. Ihr Retro-Handwerk verstehen 22-Pistepirkko, das steht außer Frage und vielleicht sind die nicht vorhandenen Strukturen auch so gewollt und sollen an vergangene Musik-Dekaden erinnern, doch sich und den Songs und Soundfacetten mehr Zeit zu geben, wäre nicht die schlechteste Idee gewesen.

Bewertung: 3 von 10 Sternen / Spielzeit: 53:00 / Pop

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