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Atomic

Coming Up From The Streets

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Das Wichtigste vorneweg. Atomic aus Furth im Wald sind alte Bekannte von uns. Nicht, dass uns wieder Vetternwirtschaft vorgeworfen wird. Die ist indes gar nicht von Nöten. Denn auch fernab jedweder Kumpeleien hinterlässt das zweite Atomic-Album „Coming Up From The Streets" einen richtig guten Eindruck. Vorbei die Zeiten, in denen die Band ohne das nötige Selbstbewusstsein auf die Bühne ging und stets am eigenen Anspruch zu scheitern drohte.
Atomic waren früher vor allem die Brüder Thomas und Rainer Marschel. Eine richtige Band waren sie nach außen hin nie. Ähnlich wie bei den großen Vorbildern Oasis eben. Doch diese Zeiten sind vorbei. Atomic sind heute mehr Band denn je. Von etwaigen Vorbildern haben sie sich längst emanzipiert. Atomic klingen eigenständig. Zumindest so eigenständig, wie man klingen kann, wenn deine Helden beispielsweise The Kinks heißen. Mit „Magic Daydream" und „Face in Heaven" sind auf "Coming Up From The Streets" zwei Lieder vertreten, die aus den stürmischen Anfangszeiten der Band stammen. Der Rest: Neun taufrische Tracks, die einfach gute Laune machen. Und für den einen oder anderen Ohrwurm sorgen. Trotz oder gerade wegen der nach wie vor recht eigenwilligen Stimmen der Marschel-Brüder. Und den Texten, die wie ein Sammelsurium der letzten 30 Jahre Rockgeschichte klingen. Neu ist hier kaum etwas. Aber so lange das so liebevoll vorgetragen wird, verzeihen wir Atomic einiges. Sogar dass sie Anhänger des FC Bayern München sind. Überraschend ist das nur insofern, als dass der abgewetzte Lederball auf dem Backcover der neuen Scheibe eher auf Straßenfußball als auf Champions League schließen lässt. Atomic nehmen mit beidem Vorlieb. Standen genauso mit Stars wie Paul Weller und Pete Doherty auf der Bühne, wie sie die kleinsten Bühnen dieses Landes geentert haben. Mit „Coming Up From The Streets" sollte die Zuhörerschaft wieder ein wenig wachsen. Das nötige Selbstbewusstsein haben sie mittlerweile und die guten Songs schon eine ganze Weile im Gepäck.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:47 / Britrock

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