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Fjarill l Rökkurró

Pilgrim l Thad Kólnar I Kvöld

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Nicht jede Band des derzeit angesagten 12 Tónar Labels wird dem fortwährenden Hype um isländische Musik gerecht. Rökkuró allerdings verdeutlichen doch, welchen typischen - ja manchmal geradezu klischeehaften - Reiz die eigenwillige Landschaft der nordischen Insel auch auf das künstlerrische Output ihrer Einwohner ausübt. Und dann sind da noch zwei Damen aus Hamburg, deren Zweitwerk nicht weniger magisch klingt.

Wenngleich die wirkliche Heimat von Violonistin Hanmari Spiegel in Südafrika, die von Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark in Schweden liegt. Was auf „Pilgrim“ klar Spuren hinterlässt: Die poetischen Texte sind schließlich komplett auf Schwedisch gehalten (im Booklet finden sich dankenswerterweise Übersetzungen) und auch die Musik ähnelt Folkweisen, welche verschiedenste Einflüsse durchblicken lassen und doch so stimmig klingen: „Fjarills Folkvisa“ heißt ein Titel der Platte treffend. Fjarill entpuppen sich in ihrer Musik als echte Träumer: Für das wunderbar melancholisches Werk arbeiteten die beiden zwar mit Jazz-Künstlern wie Nils Wülker zusammen. Dies jedoch so akzentuiert, dass daraus angenehm reduziert instrumentierte Stücke entstehen. Welche in ihr Zentrum wiederum stets die stimmungsvollen Gesangslinien sowie Piano und Violine rücken. Woraus letzten Endes ein beinahe einlullender, harmonischer Sound entsteht, dessen Charme man sich auch als Hörer anderer (rockigerer?) Genres nur schwer entziehen kann. Probehören via untenstehendem Link sei deshalb dringend angeraten.

"Pal Kolnar I Kvold" wirkt gleichermaßen nicht von dieser Erde: Die eigenwilligen Melodien zwischen Folk, Ambient, Jazz und Singer-Songwriter-Tradition erinnern an skandinavische Winterlandschaften, tragen Ton gewordenen Naturalismus in ihren Kompositionen. Was sicherlich auch die Instrumentierung mit sich bringt: Dank Akkordeon, Akustikgitarre und der elfenhaften Stimme von Sängerin Hildur Kristín Stefánsdóttir entstehen die Songs aus ungwöhnliche Zutateten. Was sich in den Persönlichkeiten hinter Rökkurró spiegelt: Die Formation aus Reykjavík ist in ihrer Heimat dafür bekannt, dass sie auf Bühne gerne einmal die Instrumente tauscht. Man hört der Band ihr enorm junges Alter zudem zu keiner Sekunde an: Die versponnene Magie der rein in isländisch gehaltenen Tracks überträgt sich unmittelbar auf den Hörer und rundet in Kombination mit dem stimmungsvollen Artwork ein bizarr-wundervolles Album ab.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 62:05 / Folk
Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:30 / Folk

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