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Clinic
Do It
„Ein schräges Pop-Amalgam aus Motown, Exuma, Deep Lounge und The Balloon Farm.“ So beschreibt Domino, die Plattenfirma der Liverpooler Band Clinic, das fünfte Album der Truppe. Muss einem ja nicht alles etwas sagen, „Do It“ funktioniert nach einigen Anläufen auch so ganz hervorragend in Anlage und Gehörgängen. Und das ist ja gar nicht mal so selbstverständlich, denn bei dieser verspulten Kapelle kann man schon mal schnell das Handtuch werfen.
Wer sich nicht die nötige Zeit und Ruhe nimmt, ist bei „Do It“ sicher schnell raus. Einfache Kost ist das nicht, auch wenn das die Spielzeit des Albums noch vermuten lassen könnte. Man könnte nun anfangen das Album zu sezieren und offen zu legen, welche Einflüsse hier durch schimmern oder welche Schnittmengen auszumachen sind – aber wozu? Dass man bei Clinic sowohl Beatles als auch Can kriegen kann, weiß man doch inzwischen. Gerne auch beides in einem Song. Ganz sauber sind diese vier Typen sicher nicht und das ist auch gut so. Kommt nämlich schräge, manchmal schwer erträgliche, aber immer spannende Musik bei raus. In diesem Fall elf Songs, die wie aus der Hüfte geschossen klingen und gleichzeitig immer sehr durchdacht und überlegt. Die rotzige Spontaneität geht dabei trotz aller Experimentierfreudigkeit nie verloren. „Do It“ klingt deswegen einerseits wie das wilde ungestüme Debüt einer jungen erfolgshungrigen Band und andererseits wie ein kleines reifes Meisterwerk, das nur von so einer eingespielten Truppe stammen kann, wie Clinic es nun seit ihrer Gründung von 1997 sind. Perfekt in Szene gesetzt ist dieser Gegensatz bei den aufeinander folgenden Nummern „Free Not Free“ und „Shopping Bag“. Da wird sich erst in Zurückhaltung und Songwriter-Klasse geübt, nur um dann loszuholzen, als hätte Punkrock nie stattgefunden. Hinterhältige Gitarrenriffs treffen auf eine tighte Rhythmusfraktion. Einige irre Tasteninstrumente und ein oder vielmehr drei variable Sänger komplettieren diesen Wahnsinn. Klingt fast wie ein schräges Pop-Amalgam aus Motown, Exuma, Deep Lounge und The Balloon Farm. Ach da war ja was...
/ Spielzeit: 33:00 / Indie
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