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Markovic

Adoreus

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Okay, das ist eine klare Sache: Gleich mit dem ersten Song machen Markovic klar wohin die Reise mit ihrem Debüt „Adoreus“ gehen wird: Episch, poppig, bombastisch. Bei so einer Ursuppe kann das Ergebnis entweder sehr anstrengend oder im positivsten Sinn mitreißend sein.
Zum Glück ist letzteres der Fall. Wer hätte da gedacht, dass die fünf Mitglieder von Markovic mit Schweden aus dem Heimatland des besseren Brit-Pop kommen. Emotionaler, dichter und vor allem am dicksten aufgetragen - so was können sich nur die Schweden erlauben. Aber sie haben den Vorteil: Sie wissen ab wann es kitschig oder gar unerträglich schmierig wird. So ist „Adoreus“ (vielleicht auch unter dem Namen der ersten Single-Auskopplung „Crayons“ veröffentlicht, so genau war das aus der Promo-Beilage nicht zu entnehmen - aber ich halte mich mal an der Bezeichnung auf dem Cover) ein echt gelungenes Stück emotionaler und melancholisch-düsteren Indie-Pop-Inszenierung, das vor allem durch die im ersten Moment gewöhnungsbedürftigen weil nicht ganz so schmackigen Vocals und den dichten Melodiebögen ein gewisses Alleinstellungsmerkmal erhält. Indie-Rock ganz klar: Dabei aber nicht zu happy, nicht zu düster. Dick aufgetragen sicherlich, aber nicht überzogen. Im richtigen Moment gefühlvoll, aber nicht zu Emo-lastig. Das ist großer Indie-Rock wie ihn Suede oder in den genialen Momenten Radiohead nicht besser hätte erschaffen können. So schaffen es Markovich auch über die gesamten zehn Songs (in über 45 Minuten!) den Spannungsbogen zu halten und großartig-opulenten Indie-Rock zu zelebrieren. Das können die Schweden eben wie kein anderer.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:44 / Indie-Rock/-pop

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