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Death Cab For Cutie

Narrow Stairs

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Stetig haben sich Death Cab For Cutie nach oben geschraubt. Mit "Transatlanticism" erreichte die Band ihren vorläufigen Zenit und musste danach feststellen: wenn sich die ganze Welt die Finger nach mir leckt - was mache ich dann? Die Folge war das zuckersüße Album "Plans", das noch heute etwas Magenschmerzen bereitet, obwohl es doch immernoch ein Death Cab Album war.
Jetzt veröffentlicht die Band aus Bellingham, Washington, ihr sechstes Album. Und hadert plötzlich mit dem eigenen Schicksal. Mit großer Plattenfirma und Millionenverkäufen im Rücken kann man das auch beruhigt tun. Herausgekommen ist nach fast einjähriger Pause und einem zünftigen Selbstfindungsprozeß das sperrige "Narrow Stairs". Und sperrig meint in diesem Zusammenhang ohnehin etwas sehr positives. Denn ein Prog-Rock-Album ist es beileibe nicht geworden. Stattdessen kehrt man zum wahrscheinlich besten Death Cab Album zurück, "The Photo Album". Ben Gibbards Stimme ist die Klammer, die alles zusammenhält und letztlich veredelt. Das wunderschön-krachige "Bixby Cayon Bridge", das sich über fünf Minuten erstreckt. Dicht gefolgt vom noch ausladenderen, nicht minder umwerfenden "I Will Possess Your Heart". Der EInstieg - zwei Songs, die insgesamt fast eine viertel Stunde verschlingen - ist allerdings eine Finte. Denn der Rest des Albums bleibt beschaulicher und hat mit Songs wie "No Sunlight" und "Your New Twin Sized Bed" die üblichen Death Cab Gassenhauer, ohne die ihnen wahrscheinlich die komplette O.C. Heerschar die Gefolgschaft kündigen würde. Was bleibt, wenn "Narrow Stairs" nach 44 Minuten verklungen ist? Zuerstmal Verwunderung darüber, dass eine Band so sehr zur Selbstreflexion fähig ist und einen einmal eingeschlagenen Weg scheinbar mühelos verlassen kann. Und es bleibt auch ein wenig Nostalgie. Wie Death Cab wohl geklungen hätten ohne den bombastischen Erfolg? Wahrscheinlich so wie auf "Narrow Stairs"...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:50 / Indie-Rock

 

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