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I Walk The Line

Black Wave Rising

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Fängt gut an dieses dritte Album der sympathischen Finnen von I Walk The Line. Die ersten drei Songs von „Black Wave Rising“ gefallen durch Eingängigkeit, bleiben sofort hängen und animieren zum Mitnicken. Das ganze findet allerdings mit Song Nummer Drei dem Titelstück „Black Wave“ leider viel zu früh zu seinen musikalischen Höhepunkt. Bis hier hin gibt es Tempowechsel, Melodien und Sing-Along-Qualitäten.
Danach geht’s leider, wie nach jedem Höhepunkt, bergab. Je länger das Album läuft desto mehr schleicht sich der Gedanke ein, man kenne das schon alles, hätte das alles schon mal bei anderen Bands gehört. Zum einen liegt das am Synthesizer, der die Orgel der früheren Alben verdrängt hat und diesen seit langem überstrapazierten „80er-New-Wave-Punk-Touch“ einbringt, den man nicht mehr hören kann und will. Zum andern liegt es an Ihrer konservativen Art Punk zu spielen. Drei Akkorde sind halt nicht immer genug. Die Songs ähneln sich zu stark in Aufbau, Tempo und Melodik, um noch als Eigenständig wahrgenommen werden zu können. So verschwimmt der Rest des Albums im Punkrock-Einheitsbrei. Musikalisch wird hier viel The Clash zitiert, während man stimmlich immer wieder Justin Sullivan, dem Sänger von New Model Army, nacheifert. Dadurch kommt das ganze Album etwas einfallslos rüber. Vielleicht ist diese Einfallslosigkeit auch der Grund „The Metro“ (ursprünglich von der 80er Synthie-Band Berlin) zu covern. Das reißt aber auch nicht viel raus, denn hier gilt wie so oft: doch lieber das Original hören. Schade, dass I Walk The Line nach den ersten beiden gelungenen Alben und einem guten Start ins dritte, sich doch noch so in Belanglosigkeiten verspielen. Mit etwas mehr Innovation und Abwechslung hätte das ein gutes Album werden können.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 33:42 / Punk

Autor: Alexander Pahl





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