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Opeth

Watershed

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Nicht zuletzt dank ihrer stilistischen Weiterentwicklung, innovativem Songwriting sowie Umschiffen ungeliebter Klischees gelingt es den schwedischen Opeth zunehmend, jenseits der Metal-Szene Fuß zu fassen.
Durchaus ungewöhnlich für eine Band, deren Wurzeln irgendwo zwischen Deathmetal und Progrock der siebziger Jahre liegen. Nachvollziehbar jedoch, betrachtet man die Qualität ihres neuesten Outputs. Losgekoppelt von jeglichen Schubladen entwirft Kreativkopf Mikael Akerfeldt wahre Soundlandschaften: Schroff und zerklüftet, jedoch gleichermaßen reizvoll und überwältigend. Dabei spiegelt sich die Tatsache, dass "Watershed" in der wohl entspanntesten Studiosession seit dem Anbeginn von Opeth kreiert wurde, in jeder einzelnen Note: Die Stücke atmen einen spontanen Charakter, beinahe beflügelt wirken die ausgefeilten Melodiebögen. Wenngleich die essentiellen, tosenden Lärmausbrüche vorprogrammiertes Endziel bleiben. Wobei die Fünf dieses Konzept nicht unähnlich den übermächtigen Neurosis verfolgen: Die spektakulären Höhepunkte verkommen niemals zum Selbstzweck oder werden als billige Schockeffekte inszeniert. Der Weg dorthin gestaltet sich zudem differenzierter, spannender und nicht zuletzt harmonisch ausgefeilter denn je. Beinahe jammiger Sessioncharakter lässt die kniffligen Arrangements fast vergessen. Und dann: Riffs, Riffs, Riffs. Tonnenschwere Doom-artige Passagen werden beispielsweise in "Heir Apparent" mit beinahe tänzelnden Melodiebögen verziert. Parallelen zu Katatonias‘ Meisterwerk "Last Fair Deal Gone Down" bieten sich da an. Nicht zuletzt aufgrund der Übereinstimmungen an den Vocals. Womit Opeth endgültig in der Referenzklasse metallischer Musik jenseits von Schubladendenken angekommen wären.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 55:02 / Prog-Core

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