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Spock's Beard

Live DVD

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Nachdem Spock’s Beard Mastermind Neal Morse kurz vor Veröffentlichung der letzten gemeinsamen DVD, dem digitalen Re-Release von "Don't Try This At Home", seinen Ausstieg aus dem Musikbusiness bekanntgegeben hat, wurde genau jener Entschluss nicht nur revidiert - sondern auch mit einer Handvoll (Doppel-)Soloalben deutlich in Frage gestellt.
Allein die verbleibenden Mitglieder der Progrock-Institution ließen sich davon nie beeindrucken. Und bastelten weiter an formidablen Longplayern, welchen jeweils umfassende Touren folgten. Und dass sie den Verlust ihres ursprünglichen Frontmannes kompensiert haben, davon konnte sich jeder überzeugen, welcher das Quartett seitdem auf Bühne bewundern durfte. Mit zwei komplett aufgebauten Schlagzeug-Sets, mehrstimmigen Gesängen und dieser stets authentisch guten Laune, welche Spock's Beard seit jeher von vielen allzu verkopften Kollegen abhebt. Nun also eine weitere DVD Veröffentlichung. Zwei Jahre nach dem schlicht selbstbetitelten Studioalbum gleichermaßen prägnant "Live" formuliert. Und auch der Inhalt kommt völlig ohne Schnörkel aus: 19 Tracks, darunter viel Aktuelles, eine Handvoll Klassiker sowie das obligatorische Drum-Duell. Mit gut zwei Stunden Spielzeit für die Einzel-DVD (eine limitierte 2-DVD-Fassung ist ebenfalls erhältlich) bietet man dann aber dennoch ordentlich Gegenwert für das Geld; wenngleich es allerdings beinahe „nur“ Musik zu hören gibt: Die von Songs unterlegte Foto-Historie der Band bleibt nicht mehr als eine nette Dreingabe. Das im letzten Jahr im holländischen Zoetermeer kameratechnisch eher zweckmäßig aufgezeichnete Konzert enthält dagegen einige Highlights in exzellentem 5.1 Sound - samt einer respektablen Bandperformance. Neben Hits wie "Go The Way You Go" sowie Perlen jüngeren Datums (z. B. dem rockigen "Surfing Down The Avalanche") bleibt Platz für das komplette "As Far As The Mind Can See"-Konzeptwerk sowie ein Solo von Keyboarder Ryo Okumoto. Eine runde Sache also, bei der es dann auch keine Rolle spielt, dass weder Menuführung noch Cover dieser Veröffentlichung einen Schönheitspreis gewinnen werden. Bleibt abschließend nur zu hoffen, dass Neal Morse seinen seltsamen Entschluss, sich lediglich seiner neuerdings etwas zweitklassigen Solokarriere zu widmen, noch einmal überdenkt. Und wir ihn, ähnlich des wieder entdeckten Cavalera-Familiengemeinschaftsgefühls, in Zukunft nochmal an der Seite von Bruder Alan zu Gesicht bekommen.

-- / Spielzeit: ca. 120 min. / Sound: 5.1 Dolby Digital und 2.0 Stereo / Progrock

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