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Ben Weaver

The Ax In The Oak

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Ben Weaver muss langsam aufpassen, dass sein Brummbär-Image nicht die eigene Musik überschattet: Jeder, der den Songwriter aus Minnesota schon live erleben durfte, zeigt sich schließlich hingerissen von seinem, ähem, naturgetreuen Äußeren.
Dabei klingen seine Alben noch viel beeindruckender. Was auch für „The Ax In The Oak“, seiner zweiten Veröffentlichung für Glitterhouse (bzw. sechste insgesamt) nachhaltig gilt. Zum einen, weil die auf dem letztjährigen Werk "Paper Sky" etablierte Kollaboration mit Brian Deck weiterhin prächtige Früchte trägt. Und mittlerweile längst einen eigenen charmanten Stil gefunden hat. Die zwölf neuen Kompositionen entstanden allesamt in Berlin, wo Weaver am Prenzlauer Berg ein temporäres Zuhause gefunden hatte. Was nach seiner Aussage durchaus enormen Einfluss auf die Songs hatte. Unter denen sich der Anteil an ganz großen Hymnen zugunsten eines noch stimmigeren Gesamtbildes etwas reduzierte. Was dem Werk trotz der altbekannten, geliebten Vocals sowie des instrumentalen Americana/Elektronika-Kontextes tatsächlich einen etwas anderen Verwendungszweck verleiht: Lauschte man auf „Paper Sky“ fasziniert jeder Note und flatterte mit den Melodien in höhere Sphären, klingt „The Ax In The Oak“ deutlich erdiger – und funktioniert mit dieser kratzigen Attitüde auch als Konstante im Hintergrund. Klar, wer zuhört wird belohnt: Mit wunderbaren Details im Sound und eigenwilligen Texten; seien es nun Beobachtungen aus der Metropole oder ganz persönliche Gedichte. Hervorragend zum Gesamtkonzept passt es da, dass Mister Weaver höchst persönlich für die ihm stets wohlgesonnene Presse mit Schere, Klebestift und Tonpapier eigene Promoexemplare bastelte. Doch auch ohne deratiges fishing for compliments wurde "The Ax In the Oak" ein neuerlich entzückendes Album.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:39 / Singer-Songwriter

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