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Ephrat

No One's Worlds

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"Who's world is this?" fragte Nas zu seiner Glanzphase. Eine gänzlich andere Reaktion als der New Yorker Rapper auf diese Frage bringt Omar Ephrat – Komponist, Gitarrist, Keyboarder und Flötist dieser Aufnahmen - mit seinem Debüt ins Spiel.
Ob derart naturphilosophische Antworten mit der politischen Lage in seiner Heimat Israel zu tun haben? Eine Flucht in Fantasy-Szenarien gar? Aus unserer Warte schwer zu beurteilen. Die detailverliebten Kompositionen strahlen doch eine subtile Lebensfreude aus, welche dem nach Amaseffer zweiten Inside Out-Signing aus diesem kulturell spannenden Winkel der Erde eigenwillig viel Kraft und Dynamik beschert. Und die sechs Songs fallen weitaus weniger sperrig aus, als andernorts propagiert. Sicherlich bedarf es, wie immer in solchen Fällen, einer eindringlichen Beschäftigung mit dem Songmaterial. Doch muss diese Halbwertszeit nicht aufwändig erkämpft werden: Die Riffs in „The Sum Of Damage Done“ beispielsweise finden auf Anhieb ins Blut. Und liefern zusammen mit den zahlreichen akustischen Intermezzos den perfekten Gegenpol zu den nicht selten eingestreuten avantgardistischen Passagen. Warum lange um den heißen Brei herum reden? Hier bedient sich jemand bei den besten des Genres – Rush, Pink Floyd und Porcupine Tree klingen konsequent durch. Apropos, Begleitet wird "No One's Worlds" von einem triumphalen Unterstützungsteam. Mit Petronella Nettermalm, der wunderschöne Stimme hinter Paatos, sowie Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation) sind zwei der renommiertesten Folk-/Progrock-Koryphäen Skandinaviens an Bord bzw. Mikrofon. Und der Mix von, genau: Porcupine Trees‘ Steve Wilson, gerät endgültig zum Ritterschlag. Doch trotz der zahlreichen folkloristischen Elemente: Die musikalischen Wurzeln des Nahen Ostens tauchen, wenn überhaupt, etwas zu zaghaft auf. Was der einzige Wehrmutstropfen an diesem sonst durchweg hochkarätigen Werk darstellt.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 59:34 / Progrock

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