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Lackthereof
Your Anchor
Es wäre nicht das erste Soloalbum, das aufgrund seiner Kompromisslosigkeit einen bleibenderen Eindruck hinterlassen würde als die Veröffentlichungen der Hauptband. Um dies vorweg zu schicken: Bei „Your Anchor” von Lackthereof, dem Pseudonym von Danny Seim, dem Schlagzeuger von Menomena, ist dies nicht der Fall. Dafür ist seine Hauptband einfach zu gut. Aber das Album macht einmal mehr deutlich, dass es bei der Band aus Portland keine klare Rollenverteilung gibt.
Hier der Sänger, dort das kreative Zentrum und da die Rhythmusfraktion. Bei Menomena können alle alles, auch wenn das auf der Bühne vielleicht nicht immer so wirkt. Lackthereof ist damit auch nicht einfach der Alleingang eines Schlagzeugers, der auch mal Gitarre spielen will und mal eben seine eigentlichen Vorlieben auslebt, sondern eher eine Miniatur von Menomena. Einige Songs hätten auch problemlos auf „Friend Or Foe“, dem letzten Album seiner Hauptband sein können. Insgesamt klingt aber alles mehr aus einem Guss, eben wie eine Platte bei der nur ein kreativer Kopf seine Ideen einbringen konnte, aber eben auch nur einer die Umsetzung der Songs diskutieren musste. Weniger vielseitig, dafür geschlossener und dabei so unglaublich wärmend und intim. Die zehn Stücke, die teilweise mehr wie verwischte Skizzen von noch aus zu feilenden Songs wirken, offenbaren nach und nach so viele schöne Details, dass man mal wieder von einem typischen „Grower“ von Album sprechen kann. Einige Momente springen einen dennoch sofort an: Das unglaubliche „Ask Permission“ zum Beispiel oder die bezaubernden Melancholie-Bolzen „Vacant Eyes“ und „Last November“. Da passt es nur zu gut, dass Seim zum Schluss noch die fantastischen The National und ihren Übersong „Fake Empire“ covert. Das Entscheidende: Das Stück reiht sich so nahtlos in die Tracklist von „Your Anchor” ein, als wäre es sein eigenes. Eine Schande, wenn man nun bedenkt, dass Seim bereits neun Soloalben in zehn Jahren fertig gestellt hat, „Your Anchor” aber die erste ist, die einem breiteren Publikum zugänglich wird. Mehr davon! 
/ Spielzeit: 30:00 / Indie
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