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Robyn

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Wenn im Kontext von Robyn - nicht zu Unrecht - Namen wie Britney Spears oder Kylie Minogue fallen, sollte man eine Sache nicht aus dem Blick verlieren: Die nach Amerika emigrierte (und dort ziemlich erfolgreiche) Schwedin gründete in diesen kritischen Zeiten selbstbewusst ein eigenes Label für ihre Herzensangelegenheiten- Konichiwa Records.
Und auch sonst lohnt es sich, trotz aller Mainstream-Kompatibilität auch als Indie-Fanzine, die Ohren aufzusperren. Zum einen darf man sich ruhig ´mal wieder etwas wundern, wie gut das englische Sprachverständnis vieler Skandinavier ausgeprägt ist. Looptroop beispielsweise rappen sich regelmäßig in den siebten (US-)Himmel. Und Robyn vermag gleichermaßen, sehr ausgefeilt vokale Akzente zu setzen. Vor allem aber überraschen die teilweise supertighten Produktionen, welche die Basis für den Sound bzw. ihre variable Stimme bieten. Genau hier nämlich kommen die aktuellen, von angesagten Produzenten inszenierten Ausnahmetracks einer gewissen Britney Spears ins Spiel; es fallen aber eben auch Namen wie zum Beispiel Peaches. HipHop, Dub und Glamrock garnieren ihren High-Tech-Pop- und das ist gut so. Mag sein, dass ihr selbstbetiteltes Album in der Euphorie über M.I.A. oder Santogold von der einschlägigen Presse zerfetzt wird - denn anstellen deren anarchistischer Elemente setzt Robyn eher auf eine gute Prise Glamour. Leider hält außerdem nicht die ganze Platte das produktionstechnische oder songwriterische Niveau von "Konichiwa Bitches", "Cobrastyle" oder auch der beiden Singles "With Every Heartbeat" (durchaus ein Hit im Moloko-Format!) bzw. "Be Mine!". Zum Beispiel im Falle "Who's That Girl" wird die Luft vorübergehend ein wenig dünner. Keine Ahnung außerdem, ob Robyn die derzeitige Support-Tour für Madonna viel helfen wird - letzten Endes kristallisiert sich ihr Sound schließlich doch noch als etwas unkonventioneller heraus, als es das Radiopublikum hierzulande gewöhnt ist. Schließlich: Zwar wird Deutschland für dieses (ja eigentlich europäische Phänomen) erst ziemlich spät berücksichtigt, dafür erscheint das gute Stück hierzulande in der Ministry Of Sound-Spezialedition samt Bonus-DVD. Definitiv lohnend für Anhänger zeitgenössisch-innovativer Disco-Tracks.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:16 / Elektropop

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