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Volbeat

Guitar Gangsters & Cadillac Blood

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Da brat mir doch einer 'nen Storch! Entschuldigung für diese etwas wunderliche Metapher. Aber dass ich diese Band erst jetzt wirklich wahrnehme, entpuppt sich als waschechter Fauxpas.
Sicher, dass Volbeat in der Metalpresse allerorten abgefeiert wurden, entging mir als fleißigem Rock Hard-Abonnenten zwar nicht... Wohl aber, dass hinter den Dänen weitaus mehr steckt als eine metalinfizierte Elvis-Rock-Kapelle. Und nun das: Seit Tagen will die dritte Platte des Quartetts aus Kopenhagen nicht mehr aus meiner Anlage. Und beim Refrainsingen habe ich mich wohlgemerkt schon auf der Arbeit (und die findet in eher ruhiger Büroatmosphäre statt) ertappt. Ursachen? Die Social Distortion-Parallelen sind natürlich eine Wohltat; und finden im Bonustrack "Making Believe" einen weiteren Höhepunkt. Ebenso wie die erwähnten Elvis-Momente in den Vocals perfekt von ein paar klassischen Life Of Agony (Frühphase) Vergleichen ergänzt werden. "Guitar Gangsters & Cadillac Blood " erinnert mich aber vor allem an ein Album, welches zu meinen persönlichen Favourites zählt - obwohl es seinerzeit landauf landab gescholten wurde. Der unglaubliche Hymnenanteil sowie die Stimme von Frontmann Michael Poulsen bringen nämlich das x-te Misfits-Reunionwerk "Famous Monsters" - damals mit Sänger Michael Graves - auf den Plan. Und das war, mit Verlaub, schweinegut. Volbeat hängen privat dagegen gerne ´mal mit ihren deathmetallischen Landsmännern Illdisposed sowie anderen offenbar genrefremden Kollegen ab – ihrem Sound schadet das keineswegs. Tracks a lá "We" sind mehr als nur Ohrwürmer - und die euphorischen Hymnen animieren zum mitsingen/-feiern, ohne dass die Band droht, jemals in üble Plattitüden abzudriften. Im Gegenteil: Sie umschwärmt ein grundsympathischer Coolness-Faktor. Und für die Musik gibt's ohnehin neun Punkte… Eine Seltenheit hier, aber hey, wozu nennen wir uns schließlich Fanzine? Und wenn ich höre die beiden Vorgängeralben seien ebenfalls gut bzw. sogar noch besser als „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ kann einem ja fast schwindelig werden...

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 48:34 / Rock

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