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Maria Taylor

11:11

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es ist immer wieder eine helle freude, eine saddle-creek platte in der hand zu haben. da drüben in omaha macht man musik, die so aufrichtig und berührend ist, dass es schwer fällt auch nur ein schlechtes wort darüber zu verlieren. das ist selbstverständlich ebensowenig fair wie logisch, den auch saddle-creek trägt keinen heiligenschein. im gegensatz zu anderen labels produziert man hier aber keine totalausfälle. schlimmstenfalls ist ein album langatmig. So wie im falle von maria taylors soloprojekt 11:11. die eine hälfte von AZURE RAY hat hier ein album aufgenommen, das wohl etwas zu früh zur welt gekommen ist. Als vor zwei jahren „hold on love“ von AZURE RAY erschien, hatte man fast schon einen modernen klassiker geschrieben: schön, schwermütig, berührend. warum die beiden damen da nicht weitermachen, ist ein rätsel. tatasache jedenfalls ist, dass maria taylor ein solo-album aufgenommen hat, das dem sound AZURE RAY’s nicht unähnlich ist. Wie auch: die dame hat sich wieder der ruhigen, sanften mischung aus elektro und folk verschrieben. „leap year“ ist ein opener, der einen sofort hineinzieht in, ja was eigentlich? eine autofahrt zurück nach hause. einen nachmittag auf der veranda, den regen belächelnd? pluckernde beats, sanfte chöre, marias wundervolle, beruhigende stimme. dem kann man sich schwer entziehen. auch „song beneath the song” ist ein beeindruckender beweis für marias songwriterkunst. immer ein wenig zurückhaltend, keine ausbrüche wie bei ihrem freund CONOR OBERST. die kontrollierte emotion. leider ist das auch die schwäche des albums. hier hätte man sich mehr höhepunkte gewünscht, mehr mut. denn allein auf seine stimme kann man sich nicht verlassen. die hat NORAH JONES schließlich auch. wäre 11:11 ein debüt, es hätte hier fast höchstpunktzahl bekommen. Aber maria taylor kann es besser. Vielleicht braucht sie dafür nur eine person mehr ...

/ Spielzeit: 39:44 / leisetreter-elektro-folk


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