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IRA

The Body and the Soil

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hinter den neuesten 'go kart records europe'-schützlingen IRA (lateinisch: zorn) stecken ehemalige mitglieder der grind-noisecore-formation BLINDSPOT A.D. doch auch wenn die musik auf "the body and the soil" mit dem vertrackten gebretter der vorgängerband kaum noch etwas zu tun hat, so sind die (sich über eine knappe stunde ersteckenden) neun songs doch alles andere als leichte kost. mit enormer hingabe schichten die herren vom bodensee stück für stück ihre vielschichtigen songkolosse auf. dabei begnügt man sich nicht damit, in anstrengenden lärmlandschaften verloren zu gehen. stattdessen blitzen immer wieder klare melodielinien auf; teils offensichtlich, teils in den melancholischen gesamtsound eingewoben bleiben die nicht selten zehnminütigen kompositionen durchgehend spannend. dazu braucht es nicht immer elektrische gitarren, einiges funktioniert auch akustisch oder wird durch samples und soundverfremdungen in einen anderen kontext gerückt. vieles bleibt instrumental und wirkt nur angedeutet, bis die fünf ihr material wieder in einen zwingenden rahmen steuern. da spielt es auch kaum eine rolle, dass sänger toby hoffmann mit seinen cleanen vocals alles anderes ein guter sänger its. IRA beziehen ihre faszination aus einer anderen ecke und sind damit vom sound der labelkollegen TRANSMISSION0 gar nicht so weit entfert - dürften dank der orientiertung an innovationskünstler wie NEUROSIS oder GODSPEED YOU BLACK EMPEROR aber auch für das indie-publikum interessant sein. das mastering aus den 'blubox studios' tut sein übriges, um die intensität des material auch soundtechnisch zu unterstützen. fazit: "the body and the soil" ist ein gelungenes debüt und gleichzeitig eine verdammt mutige veröffentlichung!  

/ Spielzeit: 55:44 / Emocore

Michael Streitberger


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