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Union Youth

The Boring Years

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Kurt Cobain ist tot. Nirvana ist tot. Grunge ist tot.

Macht man sich diese drei Tatsachen bewusst und wenn man sich damit abfinden kann, dann ist UNION YOUTH mit „The Boring Years“ ein kleines Kunststück gelungen. Sicher werden immer die Vergleiche bleiben, fühlt man sich doch schon durch die Vocals an eine bestimmte Band erinnert - aber da muss man durch. Denn bei genauem Hinhören beweisen die Vier genug Eigenständigkeit im Songwriting und dazu eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedensten Alternative-Rock-Elementen.

Das Gejammer das wir noch aus der Mitte der neunziger Jahre kennen und lieben lernten, hat auf „The Boring Years“ keine Lobby. Der Opener „Yeah“ bricht einfach los, während im weiteren Verlauf beispielsweise mit „Sweet Song“ oder „Laburnum“ minutiös das durchdekliniert wird, was wir früher Grunge genannt und für eine Revolution der Musikgeschichte gehalten hätten. Heute speisen wir die elf Songs unter „Alternative“ ab und fühlen uns an die guten alten Zeiten erinnert.

Wer es schafft dieser Zeit nicht nachzutrauern und versucht, UNION YOUTH nicht mit damals zu vergleichen, der wird seine wahre Freude an „The Boring Years“ haben. Alle anderen dürfen gerne die „In Utero“ vom Staub befreien, die x-te Nirvana-Gedenk-DVD-Box mit noch mehr B-Seiten kaufen und eine Kerze anzünden. Denn mit klasse Songs wie „Back In The Sun“ oder dem dann doch schwermütigem „I Would Swear If I Could“ beweisen die Vier genügend Eigenständigkeit und Einfallsreichtum um aus Stoner-Rock, Brit-Pop und Alternative/Grunge soviel rauszuholen, dass der Zusatz „die deutsche Antwort auf Nirvana“ endlich Vergangenheit sein dürfte.

Deshalb: Daumen hoch und mein Respekt.

/ Spielzeit: 36:29/ Post-Grunge

Bastian Streitberger


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