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V.A.

Six feet under OST

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soundtracks zu erfolgreichen tv-serien, noch dazu amerikanischen, sind ja immer so eine sache: entweder sie enthalten nur altbackene lieder aus den 80ern oder aktuelle chartmusik, deren musikalischer wert mehr als fraglich erscheint. der „SIX FEET UNDER”-soundtrack “everything ends” ist da anders. ein feines gespür haben die produzenten thomas golubic und gary calamar da bewiesen: auch wenn man nicht unbedingt indie-geheimtipps gesucht hat, so hat man sich doch die speerspitze dieser internationalen musiksparte zur hand genommen. hits wie „everything is everything” von PHOENIX oder moderne klassiker wie DEATH CAB FOR CUTIES „transatlanticism”. auch die gegenwärtigen überflieger COLDPLAY sind mit „a rush of blood to the head“ vertreten. doch damit hat man gerademal die hälfte des eigentlichen wertes dieses soundtracks. ganz exklusiv und nur für die serie geschrieben haben INTERPOL, JEM, THE ARCADE FIRE und die CAESARS neue songs, die man nirgendwo sonst finden wird. und das ist wirklich mehr als außergewöhnlich, wenn man bedenkt, dass bands wie interpol und the arcade fire nicht gerade dafür bekannt sind, irgendwelchen fernsehserien zu zusätzlichen einnahmequellen zu verhelfen. es muss an der serie selbst liegen, an ihrem morbiden, skurrilen charme. „direction“, interpols beitrag zu „six feet under“, ist ein interpol-untypischer song mit leicht absurder breitseite, einem merkwürdig gehauchten „direction“ und einer verwirrenden orgel. passend. auch die caesars haben einen beitrag geleistet, der nicht ganz ihrem bisherigen schaffen entspricht. immer ein wenig in der luft hängend, mausert sich „(don’t fear) the reaper“ zu einem 4:14 minuten hit. wirkliches highlight ist „cold wind“ von the arcade fire: ein todtrauriges lied, das alles zusammenfasst, was arcade fire ausmacht. und einen ausblick darauf gibt, wohin die kanadier mit ihrem nächsten album steuern könnten. ein wunderschöner soundtrack also, der wirklich sinn macht und seinen platz im cd-regal verdient hat!

Spielzeit: 43:30 / Indie

Robert Heldner


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