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Jahresrückblick 2007, Teil VI:

Songs 2007 (Teil 2)

 

Warum sollen immer nur wir schreiben? Ist doch eigentlich viel spannender, was Bands und Künstler zu sagen haben. Schließlich war das Jahr 2007 reich an interessanten Songs, zu denen wir noch so gut wie nichts wissen. Hier also unsere kleine Top-Ten an Songs des vergangenen Jahres - mit einigen interessanten Einblicken...

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5. Fanfarlo - Fire Escape
Album: Fire Escape
im Internet http://www.myspace.com/fanfarlo

"Most of my songs come from dreams. I had a dream about standing on the fire escape of a burning building with lots of people on the ground looking up, and there seemed to be a whole lot of metaphorical goodness to tap into there. So there you go - despite it's happy trumpet solo, Fire Escape is basically a song about alienation and fucking up. Merry Christmas!" - Simon


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4. The Audience - Boma Ye
Album: Cellulod
im Internet http://www.myspace.com/rocktheaudience

"Wir sitzen alle zusammen im Proberaum und basteln an unseren Instrumenten kleine Ideen. Nur noch einen Song für das Album. Und nur noch eine Möglichkeit um was auf die Beine zu stellen. Durch einen Schlagzeuggroove, der im Sound an Kleinkriminelle erinnert, die durch das andauernde Auf- und Zuklappen ihrem Butterflymessern versuchen einer alten Dame die wohlverdiente Rente aus der Tasche zu locken, entsteht ein Jam der in großen Teilen schon die Songstruktur und die Energie des späteren Liedes enthält. Wenn ein Jam viel mehr Energie zurück gibt als man in ihn hineingesteckt hat, dann ist die Idee für uns gut. Und dass sie gut ist merken wir daran, dass ein Grinsen oder Lächeln unsere Gesichter erhellt. Das war an dem Abend dann auch so. Und nachdem der Song instrumentell fertig war gingen wir nach Hause und ich knallte mich noch vor den Flimmerkasten. Durch Zufall zappte ich über die Story von Muhammad Ali und den Kampf in Zaire gegen George Foreman. Und als Ali den Boxring betrat und ihn 100.000 Menschen zuriefen „Ali boma ye“ „Ali bring ihn um“ wusste ich was die Energie des Schlagzeugs noch unterstützen würde." - Bernd


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3. A Life, A Song, A Cigarette - Please Let Me Drink Away My Broken Heart
Album: Fresh Kills Landfill
im Internet http://www.myspace.com/alifeasongacigarette

"Bei diesem Song haben wir uns mal daran versucht, einen ursprünglichen, typischen Countrysong zu schreiben. Also möglichst einfache Melodiefolgen, Lap Steel Gitarre, Mandoline, Harp und die Botschaft ohne um den heißen Brei herumzureden geradeaus raus. Thematik: Einsamkeit, Schnaps und darüber ein Lied schreiben. "The High Lonesome" also." - Stephan


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2. I Might Be Wrong - One Room Second Try
Album: It Tends To Flow From High To Low
im Internet http://www.myspace.com/youmightbewrong

"Es ist immer kompliziert Worte über Worte über Worte zu finden. Ein Song ist vielleicht ja wie ein Fotoalbum, das man sich ein paar Minuten ansieht. Auf dem ersten Bild wäre eine Altbauwohnung zu sehen, im Hinterhof vielleicht. Jemand sitzt im Bett und liest, ein anderer sitzt mit dem Rücken zu ihm und starrt die Wand an und will einen neuen Versuch. "Alles rückgängig machen, alles behalten", denkt die Person, "so weiß wie die Wand soll es sein, um mit dem selben Stift erneut alles bunt anzumalen". Es hätte schön sein können, ein Lächeln lebenslang. Manche Filme fangen gut an und haben ein unzufriedenstellendes Ende und Fotoalben haben oft leere Seiten am Schluss. So ähnlich ist es hier. Auf dem letzten Foto ist die Wohnung leer. Dann folgen nur noch leere Seiten. " - Lisa


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1. The Robocop Kraus - Snake
Album: Blunders And Mistakes
im Internet http://www.myspace.com/therobocopkraus

""Snake" war eines der ersten Lieder für das Album bei dem wir angefangen haben Chöre einzusetzen, und so beginnt es gleich mit diesen "Ah, Ah, Ah, Ahhhs", die wir dann in ein paar anderen Liedern auf der Platte auch noch benutzt haben. Auffällig ist auch der Schlagzeugsound: Wie man ein Schlagzeug so scheppern lassen kann hat Hans aus Weilheim aufgeschnappt, man legt Becken auf die Toms. Grundsätzlich wollten wir das Lied erzählerisch halten, was ja auch dem Thema angemessen ist: Das Stück handelt von einem Ereignis aus meiner Kindheit, das mein gesamtes Leben beeinflussen sollte: Ich bin noch in der Grundschule und auf dem Nachhauseweg sehe ich eine grüne Schlange am Wegesrand (um das plausibler zu machen gehe ich im Text davon aus, dass sie aus dem Terrarium eines Exotenliebhabers entwischt ist). Die Geschichte geht genau so weiter wie im Lied beschrieben: Ich will die Schlange fangen, im vollsten Vertrauen auf meine an Tierfilmen geschulten Schlangenfängerfähigkeiten packe ich sie direkt hinter ihrem Kopf, so dass sie sich nicht herauswinden und mich in die Hand beißen kann. Das Tier beißt mich in die Hand. Hier marschiert es ins Gleichnishafte, ich habe Angst durch das Gift der Schlange zu sterben. Gleichzeitig erlebe ich die Initiation in eine neue Welt der adulten Versuchung, erliege der Verlockung des sich windenden Gewürms, von dem ich nicht die Finger lassen kann. Meine Schuldgefühle vermögen mich nicht von dem phallischen Reptil fernzuhalten, und so wird die Viper gemolken bis das Gift spritzt. Die Schlange muss hier als Satan (Bibel), als Chiffre für Sexuelles (Anais Nin, Oswald Kolle) oder als Ausgeburt der religiösen Dummheit (Ramakrishna) gelesen werden." - Thomas


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