Reviews August 2001


AMPERSAND - macro
BONEHOUSE / FYREDOGS - your rules are not our law / showtime
ICED EARTH - horror show
JAG PANZER - mechanized warfare
LULLACRY - be my god
MORSE, NEIL - it's not too late
NDV - karma
NUNS, THE - naked save for boots
REDUCERS SF - crappy clubs and smelly pubs
SAFETY PINS - shake & spew
SIGH - imaginary sonicscape
SONATA ARCTICA - silence
SUURBIERS, DIE - möpse
TOWNSEND, DEVIN - terria
V/A - springfield mass. rocks your ass
V/A - street wars - die grüne bedrohung


AMPERSAND - macro   CD
chiller lounge / connected

was für eine soundwand! schluß mit dem frust, daß sich SANS SECOURS aufgelöst haben bzw. einfach vom erdboden verschwunden sind! AMPERSANDs neues album ist so etwas wie die logische fortentwicklung des meisterwerks "reverb". kein wunder, an den reglern saß doch j. kell, sänger und produzent von SANS SECOURS. wieder einmal ist es verblüffend, wie ein in österreich produziertes album einer deutschen band so ursprünglich amerikanisch klingen kann. und das keinesfalls verkrampft. nein, das bonner three-piece macht schon mit dem opener "transit L" klar, dass ihr neues werk auch auf "amphetamine reptile" zu deren besten zeiten hätte veröffentlicht werden können. noise-rock vom feinsten, hier stimmt von der aufmachung bis zu den abwechslungsreichen ("flat") tracks alles. ob AMPERSAND schon vorher songs dieser klasse fabrizierten, kann nicht sagen: die 10" mit flyswatter - ihre bisher einzige veröffentlichung - habe ich leider noch nicht gehört. aber wenn ich nächste woche auf einer vulkaninsel vor griechenland in der sonne verbrenne, wird "macro" mein soundtrack dazu sein! fazit: HELMET sind passé, das nächste SHELLAC-album wird noch ein paar jahre auf sich warten lassen und wegen "macro" ist das ganze halb so schlimm. eins noch: wäre schade, wenn das gute stück nicht auch noch in vinyl geritzt werden würde! (52:10) www.ampersand-online.com / www.chillerlounge.de
>>   noise-rock   [michi, august 01]

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BONEHOUSE / FYREDOGS - your rules are not our law / showtime     SPLIT-10"
offenzline

eine split-lp im schönen "ten inch"-format ist immer eine gute sache und auch das schicke grüne vinyl weiß zu gefallen. los geht's mit BONEHOUSE, die hier drei fette stücke runterrotzen. umschreiben könnte man ihre musik als eine mischung aus ENTOMBED, MOTÖRHEAD und WOLFPACK. BONEHOUSE eröffnen ihre seite durch ein cover von den FYREDOGS ("angelman"). der knaller kommt dann mit track nummer zwo, "hatewave", einer DISCHARGE-mäßigen nummer, die einiges wegrult. zum abschluß von seite a gibt es noch ein cover von PINK FLOYDS "dogs of war", das mit der ursprünglichen version aber rein gar nix mehr am hut hat und nur rockt! die FYREDOGS klingen dann weniger fett, sin d dafür aber noch eine ecke schneller und eröffnen ihrerseits gleich mit einem hit: "tijuana bible" wird erstmal durch ein nettes sample eingeläutet und rockt dann wie eine melodische version von den NEW BOMB TURKS los. natürlich müssen anschließend auch BONEHOUSE gecovert werden, und die high-speed-version von "i don't think so" klingt gar nicht übel. das abschließende "saigon" könnte auch von den HELLACOPTERS stammen bestätigt noch einmal den guten eindruck, den die FYREDOGS gleich zu anfang hinterließen. die platte ist übrigens auf 500 exemplare (hand-)nummeriert und sei hiermit fans oben genannter gruppen dringend empfohlen. www.bonehouse.de / www.thefyredogs.com   / www.offenzline.de
>>   punkrock   [michi, august 01 ]

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ICED EARTH - horror show   CD
century media

jon schaffer, meister des perfekt arrangierten heavy metal mit langzeit-wirkung, ist zurück. drei lange jahre hat es gedauert - die hervorragende "live in athens"-box und eine überflüssige ep nicht berücksichtigt - bis das neue werk fertiggestellt war. es handelt sich um die letzte veröffentlichung für "century media", aber von resteverwertung oder lustlosigkeit ist nichts zu spüren. schon der opener "wolf" geht ab wie ein zäpchen, und auch das folgende "damien" wirkt trotz allem bombast extrem tight und energetisch. kein wunder, denn auch wenn jon ganz klar der mittelpunkt der band ist, hat er auch diesmal ausschließlich erstklassige musiker mit an bord: richard christy (drums) und steve digiorgio (bass) sind beileibe keine unbekannten und haben beide schon für chuck schuldingers DEATH gedient... wenn dann kollegen aus renommierten metal-magazinen schreiben, ICED EARTH würden europäischer klingen, kann ich dem nur zustimmen. allerdings ist das meines erachtens keinesfalls eine negative entwicklung: die BLIND GUARDIAN-schlagseite, die das neue werk durch die kollaboration mit hansi kürsch bei DEMONS & WIZARDS bekommen hat, ist eher eine erweiterung für den typischen sound der band. außerdem sind genug "klassische" ICED EARTH-tracks auf "horror show" enthalten. und spätestens bei der finalen minioper "the phantom opera ghost" steht sowieso fest, dass die band die bisher reifste leistung ihrer an highlights wirklich nicht armen geschichte vorlegt. (60:25) www.icedearth.com / www.centurymedia.de
>>   metal   [michi, august 01]

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JAG PANZER - mechanized warfare   CD
century media

mit JAG PANZER meldet sich eine der größten legenden des us-metals zurück. und "mechanized warfare" ist nach ihrer wiedergeburt auf "century media" vielleicht sogar das meisterwerk ihrer karriere. schon die vorgängeralben - speziell "thane to the throne" - waren nicht von schlechten eltern, bedurften aber einer gewissen warmhörphase. diesmal geht es gleich in die vollen, und schon der opener "take to the sky" macht keine gefangenen. mit "frozen in fear" gibt es dann eine weitere hymne, während es beim epischen "unworthy" mit gekonnt eingesetzten chorpassagen deutlich getragener zugeht. dass das neue werk scheller zündet darf im übrigen nicht darauf zurückgeführt werden, dass die songs weniger anspruchsvoll wären. im gegenteil, rein instrumental nimmt man es wiedermal leicht mit bekannteren progressive-bands auf - "the scarlet letter" klingt sogar ein bißchen nach QUEEN. und sänger harry "the tyrant" conklin ist mit seiner wahnsinnsstimme natürlich der mittelpunkt jedes der zehn songs. ganz großes kino gibt es dann im abschließenden siebenminütigen "all things renewed": bombast-metal at its very best, mit geige und einem mega-chorus. ich wünsche JAG PANZER, dass sie diesmal den lange verdienten durchbruch schaffen. an der musik wird es bestimmt nicht scheitern, und nach dem abschied von ICED EARTH dürfte die band für "century media" auch absolute priorität haben. ganz klasse ist übrigens auch das artwork geraten, wer die chance hat sollte sich "mechanized warfare" also unbedingt im limitierten digipack besorgen. (54:20) www.jagpanzer.com / www.centurymedia.de
>>   metal   [michi, august 01]

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LULLACRY - be my god   CD
century media

LULLARY kommen aus finnland und mit etwas glück könnten sie das nächste große ding werden. ihre songs sind offensichtlich von poppigeren SENTENCED oder GATHERING, als diese noch mit harten gitarren arbeiteten, inspiriert. in punkto single-tauglichkeit sei auf den titeltrack verwiesen, der in dieser form auch von HIM's ville gesungen werden könnte. dabei kann man die band vom vorwurf, auf einen fahrenden zug aufgesprungen zu sein, freisprechen: LULLACRY bestehen schon seit 1998 und "be my god" ist bereits ihr zweiter longplayer. und das schönste daran ist, dass sich hier richtig gute rocksongs finden, die auch ohne die hin und wieder eingestreuten samples funktionieren würden. die stimme von sängerin tanya hat zwar nicht die magie einer anneke von giesbergen, paßt aber ausgezeichnet zu den erfreulich eingängigen liedern. und von ihrer schwarzmetallischen vergangenheit bei COARSE, die auch auf der legendären "suomi finland perkele"-compilation vertreten waren, findet man (glücklicherweise?) keine spur mehr. einziger schwachpunkt des albums bleibt das cover, wo man der vokalistin etwas zu offensichtlich in den ausschnitt schaut (bzw. schauen soll). ansonsten bleibt ein unkompliziertes aber keinenfalls anspruchsloses werk, in das fans oben genannter bands zumindest einmal hineinhören sollten. (43:05) www.lullacry.com   / www.centurymedia.de
>>   metal   [michi, august 01]

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MORSE, NEIL - it's not too late   CD
ear candy / inside out / spv

neal morse, kreativer kopf von SPOCK'S BEARD und multiinstrumentalist, veröffentlicht nach seinem selbstbetiteltem debut von 1999 sein zweites soloalbum. und "it's not too late" ist so etwas wie die musikalische blaupause zwischen "V" und dem nächsten opus seiner brötchengeberband. die 13 songs sind durchgehend eingängig und "all the young girls cry" beispielsweise konnte ich schon nach dem ersten durchhören mitsingen. und dieser punkt dürfte dann der hauptunterschied zu SPOCK'S BEARD sein; ansonsten erinnert dieses werk nämlich des öfteren an eine unplugged-version der proggies. aber auch die harmonien der BEATLES hört man hier als inspirationsquelle heraus. während die meisten stücke von klavier und orgel bestimmt werden, kommt bei "the angels will remember" ein gospel-chor zum einsatz. unterstützt wird mr morse am schlagzeug übrigens durch seinen SPOCK'S BEARD mitstreiter nick d'virgilio, alle anderen instrumente spielte er selber ein. und trotz aller ohrwurmtauglichkeit finden die songs jederzeit auf einem hohen musikalischen niveau statt: bei "ain't seen nothing like me" wird wunderbarer gitarrenlastiger blues gespielt, "i am you father" erinnert in punkto dramatik an die balladen von DREAM THEATER und das letzte stück "the wind + the rain" ist mit seinen sechs minuten der höhepunkt des albums. also, wer als echter fan zwischen den SPOCK'S BEARD-alben mal ein stündchen chillen will, liegt mit "it's not too late" goldrichtig. (60:59) www.insideout.de
>>   singer/songwriter rock   [michi, august 01]

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NDV - karma   CD
ear candy / inside out / spv

keine angst, NDV steht nicht für irgendetwas wie "neue deutsche ...". nein, die abkürzung steht für nick d'virgilio, seines zeichens schlagzeuger von SPOCK'S BEARD. damit wird in diesem monat nach NEAL MORSE schon das zweite album eines BEARD-musikers veröffentlicht. stellt sich natürlich die berechtigte frage, wer ein soloalbum eines schlagzeugers braucht. die musikgeschichte ist ja nicht gerade arm an negativen beispielen. zum glück macht NDV nicht den fehler, mit endlosen soli sein (ohne zweifel vorhandenes) können zu beweisen. vielmehr gibt es hier eine handvoll "richtiger" songs, deren spektrum breit gefächert ist. der opener "the river is wide" klingt dann auch recht progressiv, während die songs im verlauf des albums oft funky oder balladesk angehaucht sind. allein im titelsong "karma" gibt es ein kurzes (tribal-) drum-intermezzo. das NDV eine bewegte musikalische geschichte hinter sich hat, er trommelte sogar schon für GENESIS und ist am TEARS FOR FEARS-comeback beteiligt, zeigen einige der songs auf "karma": "the game " beispielsweise stammt aus dem fundus von KEVIN GILBERT, wurde aber nie veröffentlicht. überraschend gut macht sich meiner ansicht nach die stimme von nick, die ja auch bei SPOCK'S BEARD hin und wieder zu hören war, aber hier über die distanz eines ganzen albums zu überzeugen vermag. "karma" sollte als soloalbum vorbildfunktion haben: hier geht es nicht um irgendeinen künstler auf dem ego-trip, sondern um echte musik und hervorragende songs. (64:28) www.insideout.de
>>   prog-rock   [michi, august 01]

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NUNS, THE - naked save for boots   CD
empty / efa

obwohl die NUNS eine echte legende in der frühen san francisco punkszene sind, waren und sind sie immer eine ausnahmeband. denn ihr sound läßt sich keinesfalls auf krachige gitarren und "1,2,3,4 go!"-nummern beschränken. vielmehr gibt es da ausflüge in wave/gothic-gefilde und die stimme der exzentrischen frontfrau und hauptsongwriterin jennifer miro ist auch mal für eine ballade gut. die NUNS sind bekannt für exzessive parties, auf einer von deren sich ein gewisser SID VICIOUS einst die überdosis gab. vorliegende cd ist eine zusammenstellung aus größtenteils neuen studioaufnahmen und ein paar livetracks, darunter auch eine version von "do you want me on my knees". das spärliche booklet glänzt zwar nicht unbedingt durch großartigen informationsreichtum, dafür finden sich hier bilder aus jennifers latex und s/m-fotosession... im mittelpunkt stehen aber ganz klar die 15 eigenwilligen songs, die im einen moment an die PAGANS erinnern, dann wieder die riot grrrrls-zeiten aufleben lassen. das album wurde recht old-schoolig produziert und auch die auftretenden soundschwankungen machen die aufnahmen nur authentischer, sind daher keinesfalls ein manko. wer sich sattgehört hat am polierten hochglanzpunk, dem man zur zeit kaum ausweichen kann, findet hier endlich richtige, eigene musik fernab von trends. (53:47) www.empty.de
>>   punk   [michi, august 01]

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REDUCERS SF - crappy clubs and smelly pubs   CD
people like you

seit 1995 treiben die REDUCERS SF aus san francisco (was auch das "SF" erklärt...) schon ihr unwesen und haben ihre rockigen punksongs schon auf namhaften labels wie "TKO" oder "burning heart" veröffentlicht. mit ihrem neuesten album "crappy clubs and smelly pubs" sind sie nun auf dem feinen dortmunder label "i used to fuck people like you in prison" gelandet. einen größeren stilwechsel gab es gottseidank nicht, die 13 von COCK SPARRER-songwriter steve burgess produzierten songs mischen immer noch locker jeden pub auf. die whiskeygetränkte stimme von sänger glen mchenry verleiht der band dabei eine gewisse eigene note, die der musik guttut: rein von den songs her sticht die band nämlich nur schwer aus dem momentanen sumpf an streetpunk-bands heraus. was nicht heißen soll, dass es sich hier um schlechtes material handelt. aber ein trademark kann der band nicht schaden und so wird man in den besten momenten sogar an LEATHERFACE frankie stubbs erinert. hymnen wie "not fooled" oder das lyrisch anspruchsvolle (...) "empty bottles" stehen jedenfalls für sich und dürften live - egal ob club oder pub - die fans zum toben bringen. und wer in seinem plattenregal zwischen COCK SPARRER und den DROPKICK MURPHYS noch platz hat, besorgt sich das teil hier schnellstmöglich! (40:41) www.reducerssf.com / www.peoplelikeyou.de
>>   punkrock   [michi, august 01]

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SAFETY PINS - shake & spew   CD
empty / efa

100% r o c k aus spanien! 13 mal geht es hier so dermaßen rotzig zur sache, dass man sich einfach nur wegschmeißt. bei der musik macht es mir auch gar nix aus, dass ich an diesem sonnigen tag hier drinnen sitzen muß. der titel "shake & spew" bringt die songs auf den punkt: stillsitzen ist quasi unmöglich. daher ist es meiner meinung nach auch nötig, ein "diese musik am steuer hör"-verbot zu verhängen: auffahrunfall bei 190 km/h wäre garantiert. für alle zweifler und die vermeintliche "es gibt langsam genug high-speed-r'n'r-bands-fraktion": da das scheibchen im original auf dem legendären "muster"-label erschienen ist, kann man bedenkenlos zugreifen. auf ausgedehnten touren (u.a. mit SONNY VINCENT) haben die SAFETY PINS ihre lektion gelernt und verstehen es, in bester early-NEW BOMB TURKS manier ohne umschweife die sau rauszulassen. fuck you-attitüde inklusive. songtitel gefällig? bittesehr: "let's fuck", "puke!", "i hate society" und "we are t hrash". und wer denkt, nach 20 minuten und 13 tracks (die eine art best-of der beiden alben auf "munster" sind) ist schluss, hat sich zu früh gefreut: auf der cd gibt es gleich nochmal 13 bonustracks von hierzulande nicht oder schwer erhältlichen platten und compilation-beiträgen der band. eine ausdrückliche empfehlung für alle high-speed-punkrock-, "crypt"- und "radio-blast"-junkies. (42:58) www.empty.de
>>   rock   [michi, august 01]

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SIGH - imaginary sonicscape   CD
century media

SIGH kommen aus japan u nd haben bis vor kurzem noch lupenreinen black metal gespielt. damit ist jetzt gottseidank schluß, denn aufgrund des genusses kodeinhaltiger hustenmittel oder irgendwelcher haluzinogener pilze sind sie in ein paralleluniversum des klassischen black metals geschleudert worden. und im geiste eines langhaarigen mike patton wird nun eine abstruse bis verwirrende melange aus EDGE OF SANITY, MR BUNGLE, ULVER und IN EXTREMO zelebriert, die den durchschnittlichen schwarzmetaller über kurz oder lang in die klapse bringen wird. dabei fängt es eigentlich ganz manierlich an: "corpsecry - angelfall", der opener, ist ein ordentlicher death metal-track. aber schon im zweiten stück, "scarlet dream", dürfte die bestürtzung groß sein: hammond-orgel, drum-sample und spärliche elektroversatzstücke schaffen eine wunderbar spacig-trancige atmosphäre. und auch im weiteren verlauf des albums werden SIGH nicht eben geradliniger: in "a sunset song" gibt es für ein paar sekunden ein an MODERN TALKING erinnerndes intermezzo während "impromptu (allegro maestoso)" im anschluß einer eineinhalbminütigen klaviersonate gleicht. aber ich will gar nicht zuviel vorwegnehmen, darum in aller kürze: bands wie FINNTROLL oder SIGH sind so etwas wie die letzte hoffnung für den metal. vorausgesetzt man verbindet mit diesem genre in irgendeinem verhältnis auch weiterentwicklung. (63:37) www.centurymedia.de
>>   metal   [michi, august 01]

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SONATA ARCTICA - silence   CD
century media

"silence" ist ein genuß für alle freunde des schwedischen power-metals und speziell freunde früher STRATOVARIOUS sollten ein blick auf dieses scheibchen werfen. wobei, schaut mal besser nicht so genau hin, denn das cover ist an kitsch kaum zu überbieten - aber auch das kennt man ja von den schwedischen kollegen. aber was im mittelpunkt stehen soll ist ja die musik, und die läßt kaum wünsche offen. die fünf finnen von SONATA ARCTICA schaffen es über eine gute stunde, ihre fans mit hochmelodischen songs zu fesseln. dabei reicht das spektrum vom schnellen klopfer ("weballergy") bis zum über zehnminütigen epos ("the power of one"). und genau hier liegt der punkt, in dem sich SONATA ARCTICA seit ihrem debut "ecliptica" wirklich weiterentwickelt haben. nicht nur, dass es diesmal eine ganze reihe überlanger lieder gibt, nein, sie funktionieren durch die bank auch sehr gut. wo bei vielen anderen bands langeweile aufkommen würde, variieren SONATA ARCTICA oft genug und lassen so die überlänge nicht zum selbstzweck verkommen. dazu wurde "silence" in den finnischen tico-tico-studios ein ausgezeichneter sound verpaßt. wer auf melodischen und anpruchsvollen powermetal steht macht hier also bestimmt nichts falsch. (62:02) www.sonataarctica.com / www.centurymedia.de
>>   metal   [michi, august 01]

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SUURBIERS, DIE - möpse   MAXI-CD
musical tragedies / efa

oje o je, wer will denn da den deutsch-punk retten? "möpse" soll laut promo-info der hit des sommers werden und ich denke der titel spricht für sich. zur ehrenrettung: DIE SUURBIERS meinen die sache offensichtlich nicht ernst. oder so: frühere mitglieder der band sind mittlerweile bei den ÄRZTEN (sahnie) und den TOTEN HOSEN (wöllie). trotzdem: ich persönlich kann mir sowas nicht anhören. da können die songs noch so melodisch und poppig sein. wer noch zweifel hat: song drei heißt "fozzy bär" und DIE KASSIERER sind dagegen studenten-mucke! bei "ich bin meine eigene nr.1" handelt es sich um eine gekonnte mischung aus dada und NOVOTNY TV. als musikalische untermahlung zum nächsten vollrausch während der sportschau bestimmt empfehlenswert. lieber gott, der erste longplayer ist schon angekündigt... (14:20) www.diesuurbiers.de / www.empty.de
>>   deutsch-punk   [michi, august 01]

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TOWNSEND, DEVIN - terria   CD
inside out / spv

als erstes fällt mir das wunderschöne cover-artwork ins auge. man könnte fast meinen, man hätte es mit einem ethno-album zu tun. aber von DEVIN TOWNSEND ist man ja spätestens seit STRAPPING YOUNG LAD und dem "ocean machine"-meisterwerk überraschungen gewohnt. und so denke ich mir bei den ersten beiden tracks gar nichts, die zwar mit fetten synthie-sound-teppichen in bewährter manier aufwarten, aber bis auf einige "ooohs" und "aaaahs" auf lyrics fast vollständig verzichten. im zehnminütigen "earth day" dann wird man das erste mal an das "ocean machine"-projekt erinnert: traumhafte melodien gepaart mir elektronischen spielereien und DEVINs unverwechselbarer stimme. mit "deep peace" folgt ein weiteres ruhiges stück, das im mittelteil mit einem klassik-part aufwartet und nahtlos in "canada" übergeht, ein etwas straighterer stampfer, der hin und wieder an eine 2000-er version von BLACK SABBATH erinnert. nach einem akkustischen intermezzo geht es bei "the fluke", einem der highlights des albums, mit abgedrehten rythmen und tollem gesang wieder etwas mehr zur sache. auch die folgenden stücke setzen das laut/leise-spiel gekonnt fort und machen den etwas schwachen einstieg wieder wett. so ist "terria" nach dem zu sehr zerstückeltem "infinity"-werk wieder ein album, das man prima an einem stück hören kann und das mit jedem durchgang wächst. übrigens wird es auch eine limitierte doppel-cd version von "terria" geben. (72:01) www.insideout.de
>>   metal   [michi, august 01]

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V/A - springfield mass. rocks your ass   LP
offenzline

zuerst mal fällt einem hier das geniale comic-cover ins auge, das auch ein LOS ASS DRAGERS-album zieren könnte. was für ein glück, dass dieser sampler nur auf vinyl (in limitierter auflage sogar in blau) erscheint, denn dieses cover im cd-format wäre eine schande! leider lagen dem von keith grave zusammengestellten album keine weiteren infos bei, darum gehe ich hier einfach mal auf die musik ein: rock!!! und zwar vom feinsten! während die PAJAMA SLAVE DANCERS und PANGLOSS hart nach vorne abgehen, gibt es bei THE TUTSIS schon mal etwas abwechslung: female vocals, bläseruntermalung und dreckige texte machen den song zu einem highlight des albums. nach dieser kurzen verschnaufpause drücken THE HOWARDS und THE GRAND PRIXX nochmal so richtig aufs gaspedal und schon ist man am ende von seite a. auf seite b gibt es neben weiteren songs der genannten gruppen noch andere bands, aber auch diesmal sind keine ausfälle dabei. im gegenteil: die PANGLOSS gefallen mit der doppelnummer "captain scarlett / toxic shock" und die TUTSIS beschließen das kurzweilige album mit einem weiteren reichlich queren hit. von dieser band würde ich gerne mehr hören! es wäre schade, wenn "springfield mass" im aktuellen sumpf an rotzrock/r'n'r-veröffentlichungen untergeht, denn hier findet man schick verpackt eine handvoll unbekannter wirklich guter bands, die deutlich interessanter sind als viele der aktuellen schweden-hypes. ach ja, die platte wurde im gedenken an bill roncalli und judy donaldson veröffentlicht, wobei mir leider keiner von beiden etwas sagt. unbedingt anchecken! www.links2rock.com / www.offenzline.de
>>   punkrock   [michi, august 01]

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V/A - street wars - die grüne bedrohung     2-CD
offenzline

bei dieser doppel-cd im star wars style handelt es sich eigentlich um zwei einzelne cds. denn auf der ersten seite, die mir besser gefällt, dominiert deutschpunk von bands wie KAFKAS, DRITTE WAHL, SKEPTIKER und KALTE KRIEGER (die sind übrigens im september mit den KASSIERERN auf tour!). auf der zweiten scheibe dagegen geht es hardcore-lastiger zu (BONEHOUSE, INTENSE, BAFFDECKS und die "lost & found"-geschädigten ADJUDGEMENT). zu jedem interpreten gibt's noch ein bildchen, auf texte oder weitere infos muß man leider verzichten. zusammengehalten werden die 39 tracks auf dem album von den texten, denn in ihrer haltung sind sich alle bands einig: bullen sind schweine, die nato eine mörderbande und mallorca-touristen allesamt prolls. stimmt ja auch. ein weiterer grund, die cd zu erstehen ist es, daß das label den gewinn nicht in bier anlegt, sondern der obdachlosenhilfe asphalt e.v. zuführt. also kassenzettel aufheben und bei der steuererklärung als spende absetzen! (120 min.) www.offenzline.de
>>   punkrock   [chrissi, august 01]

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